„Nicht zufriedenstellend“

C&A kehrt Amazon und Zalando den Rücken

Veröffentlicht: 25.01.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024
C&A Logo am Filiale Berlin Kurfürstendamm

Ob man als Händler auf Amazon und andere große Plattformen setzt, ist immer wieder eine Gretchenfrage – so bringt die Anbindung an Online-Marktplätze stets einiges an Aufwand und gegebenenfalls Einschränkungen im eigenen Handlungsspielraum mit sich, dennoch kann man von einer größeren Reichweite profitieren. 

Für den Modehändler C&A lohnt sich dies aber offenkundig nicht: Das Unternehmen wird in Kürze sämtliche Angebote auf externen Marktplätzen einstellen: „Die Zusammenarbeit mit Amazon, Wehkamp und Zalando wird im Laufe der kommenden Wochen kontrolliert zum Abschluss gebracht“, heißt es in einer offiziellen Ankündigung. 

Kooperationen führten nicht zum gewünschten Ziel

Bereits 2008 ist C&A eine Partnerschaft mit dem Marktplatz Wehkamp in den Niederlanden eingegangen. Noch recht jung waren indes die Kooperationen mit Zalando und Amazon. So stieg die Modefirma Anfang 2021 in das Connected-Retail-Programm von Zalando ein, seit Mitte 2022 nutzte man zudem den Fulfillment-Service des Fashion-Marktplatzes. Ebenfalls um diese Zeit begann man auch damit, ausgewählte Produkte bei Amazon in der Kategorie Fashion einzustellen. 

Nach rund zwei Jahren hat man vor allem bei den beiden großen Playern nun Bilanz gezogen. Zwar stiegen die Umsätze im Marktplatzgeschäft, doch der erwartete Margenbeitrag wurde nicht erreicht. „Klares“ Ziel der Zusammenarbeit war, „den treuen Kundenstamm zu erweitern und europaweit neue Kund:innen zu gewinnen, die dann direkt über die digitalen Kanäle und in den Stores von C&A einkaufen“, teilt C&A dazu weiter mit. „Eine umfangreiche Auswertung hat gezeigt, dass die Ergebnisse in dieser Hinsicht nicht zufriedenstellend waren.“ Derzeit führe man mit den Plattformen Gespräche zum kontrollierten Abschluss.  

 

C&A stärkt eigene Kanäle

In Zukunft will man stattdessen auf das eigene digitale Geschäft setzen sowie die vorhandenen Kanäle ausbauen und stärken. Auch das Membership-Programm „C&A for you“, das europaweit etwa vier Millionen Mitglieder zähle, soll vorangetrieben werden. Man glaube „fest an den Wachstumskurs, der vor uns liegt“, sagt Wim Blaauw, Chief Digital & Transformation Officer bei C&A. „Wir sind davon überzeugt, dass wir das Potenzial haben, unser digitales Geschäft zu modernisieren und zu vereinfachen, und es damit zukunftsfähig zu machen und weiter zu wachsen.“ 

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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