Neuerung für US-Seller

Neues Amazon-KI-Tool kopiert Produktdetails aus eigenem Online-Shop

Veröffentlicht: 15.03.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 15.03.2024
Amazon Seller Account auf Smartphone

Mittlerweile bietet Amazon einige unterschiedliche Methoden an, um ein neues Produkt auf dem Marktplatz zu listen. Viele davon nutzen bereits künstliche Intelligenz (KI), um den Prozess zu verschlanken. So lassen sich beispielsweise mittels weniger Keywords oder auch mit Produktbildern umfassende Listings erstellen. 

Diese Bandbreite wird jetzt um einen neuen, innovativen Weg ergänzt: Wie das Unternehmen in einem Blogpost ankündigt, können US-Seller künftig einfach eine URL ihres eigenen Online-Shops eingeben. Die KI zieht sich sämtliche notwendige Daten und sogar Bilder und erstellt anhand derer eine Produktseite auf Amazon.

Neues Listing im Handumdrehen kopiert

Vor allem angesichts der immer wieder laut werdenden Kritiken oder auch Probleme wie Guthaben- und Kontensperren auf Amazon, ist es heutzutage ratsamer denn je, auf mehr als einen digitalen Vertriebskanal zu setzen. Die Relevanz von Amazon, als Teil des Vertriebsmixes lässt sich jedoch nicht von der Hand weisen. Ein Großteil der Kundschaft setzt aus reiner Bequemlichkeit in vielen Fällen auf Amazon. Wer also Reichweite möchte, kommt um Amazon kaum herum.

Doch seine Produktdetails vom eigenen Online-Shop auf Amazon zu übertragen ist nicht nur viel Arbeit, sondern birgt auch Fehlerpotenzial. Hier soll nun das neue KI-Tool Abhilfe schaffen. Möchte man auf Amazon ein neues Produkt listen, bieten sich nunmehr die folgenden Möglichkeiten dazu an: per Keyword-Eingabe, per Bild-Upload, per Produkt-ID, per Web-URL, über das alte Eingabeformular oder als Mehrfach-Eingabemaske.

Wählt man die neue Variante mit der URL, zieht sich das KI-Tool alle relevanten Informationen zum Produkt aus dem anderen Shop rüber. Wie bei den anderen KI-unterstützten Eingabemethoden erhalten Seller danach die Möglichkeit, die Eingaben zu prüfen und bei Bedarf zu korrigieren. 

 

Achtung: Wird diese Regel missachtet, droht Amazon mit Kontensperre!

Ein Vermerk unter der URL-Eingabemaske weist dabei jedoch auf einen wichtigen Umstand hin: Die Funktion darf nur von Personen genutzt werden, die auch Rechteinhaber:innen oder zumindest lizenzierte Händler:innen der Produkte sind. Damit soll sichergestellt werden, dass nicht einfach wildfremde Produkte kopiert werden.

Bei Verstößen gegen diese Regel droht Amazon einerseits mit der Sperre des Verkaufskontos und andererseits auch mit möglichen weiterführenden rechtlichen Schritten. Wie konkret das Unternehmen die Prüfung der Rechtsinhaberschaft vornimmt, wird dabei nicht weiter erläutert.

Zunächst nur für US-Seller

In den kommenden Wochen sollen jetzt zunächst US-Seller in den Genuss des neuen Listing-Tools kommen. Wie auch bei den vorherigen KI-Neuerungen, ist aber mit einer Ausweitung auf weitere Märkte zu rechnen. Wann genau diese erfolgt, ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht bekannt.

Mary Beth Wetsmoreland, Amazons Vice President Worldwide Selling Partner Experience, führt im Blogpost weiterhin aus, dass die bisher eingeführten KI-Tools überwiegend positiv angenommen wurden. Über 100.000 Seller sollen diese bereits genutzt haben. Der Umstand, dass nahezu 80 Prozent der durch die KI generierten Listings ohne nachträgliche Änderungen akzeptiert wurden, spricht sich zusätzlich für die Qualität der Ergebnisse aus.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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Kommentare  

#1 Varth Dader 2024-03-18 09:08
Also was ich bis jetzt beobachten konnte: jegliche KI-Aktionen, was Listings angeht - ob automatische Übersetzungen oder neuerdings automatische Produktinformat ionsergänzungen - sind destruktiv, nerven und verursachen nur Arbeit.
Wenn Amazon da nicht nachbessert, kann ich mir gut vorstellen, dass sich Amazon für alle Parteien ordentlich qualitativ zerlegen wird.
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