Europol-Masche

Bundesnetzagentur: Beschwerden über Fake-Anrufe steigen enorm an

Veröffentlicht: 07.07.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 07.07.2022
Nerviger Anruf

Die Beschwerden über Fake-Anrufe von Polizeibehörden steigen in den vergangenen Wochen stark an. Die Bundesnetzagentur habe allein im Juni Beschwerden über mehr als 7.600 solcher betrügerischen Anrufe erhalten. Die Zahl ist dabei im Laufe des Jahres sprunghaft angestiegen, wie eine Sprecherin der Bundesnetzagentur gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte.

Im Januar erhielt die Agentur noch gar keine Meldung zu dem Problem. Im Februar waren es lediglich vier Beschwerden, im März dann aber plötzlich 1.768. Im April kam es zu einer Verdreifachung der Beschwerden (5.180), im Mai waren es schon 7.517 und nun im Juni mehr als 7.600. Bei den Beschwerden handele sich um Anrufe, „in denen die Angerufenen eine automatische Ansage erhalten haben, die vermeintlich insbesondere von Interpol, Europol, dem BKA oder anderen nationalen und internationalen Polizeibehörden getätigt wurden“, wie Golem die Sprecherin der Bundesnetzagentur zitiert.

Vortäuschung von echten Telefonnummern

Die Anrufe sind nicht sofort als Fake zu erkennen, denn die Angreifer täuschen über ein technisches Verfahren – laut BKA wahrscheinlich sogenanntes Call-ID-Spoofing – echte Telefonnummern von Europol, Interpol oder dem BKA vor. Zunächst erhält man eine automatisierte Sprachnachricht, die zum Drücken einer Taste oder zum Rückruf auffordert. Das Ziel seien häufig ältere Menschen, die zu einer Geldüberweisung gedrängt werden sollen – ähnlich dem Enkeltrick.

Betroffen von den nervigen Anrufen sind aber Menschen über alle Generationen hinweg. Mehrere Kolleginnen und Kollegen in der OHN-Redaktion haben bereits entsprechende Anrufe bekommen – teilweise mehrmals pro Tag. Das BKA fordert Betroffene auf, auf keinen Fall die Rückruftaste zu nutzen und Anzeige zu erstatten.

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