Der frühe Vogel

DSGVO-Verstoß: Deutsche Wohnen muss Millionenstrafe zahlen

Veröffentlicht: 06.11.2019 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 06.11.2019
Wohngegend Berlin

Der Berliner Immobilienvermieter Deutsche Wohnen SE muss aufgrund von Verstößen gegen die Datenschutzgrundveordnung (DSGVO) 14,5 Millionen Euro Strafe zahlen. 

Bei Prüfungen der Berliner Datenschutzbehörde zeigte sich, dass die Immobiliengesellschaft personenbezogene Daten speicherte, ohne zu prüfen, ob die Sicherung notwendig und zulässig sei. Im Archiv des Unternehmens waren u. a. jahrelang Gehaltsnachweise, Arbeitsverträge, Kontoauszüge oder Sozial- und Krankenversicherungsdaten der Mieter abgelegt, ohne dass der ursprüngliche Zweck für die Erhebung dieser Daten noch bestanden habe. Auch habe es im Archivsystem keine Option zur Löschung nicht mehr erforderlicher Daten gegeben, melden Reuters und Heise. Erstmals hat die Datenschutzbehörde die Deutsche Wohnen Mitte 2017 zu einer Umstellung des Archivsystems aufgefordet. Hier wurden jedoch nur unzureichende Maßnahmen zur Beiseitigung von Missständen getroffen, die Speicherung des Datenbestands wurde auch nicht rechtlich begründet, heißt es.

Das Immobilienunternehmen wolle gerichtlich gegen den Bußgeldbescheid vorgehen. Es seien ihren Angaben zufolge keine Daten von Mietern an unternehmensfremde Dritte gelangt.

Voswinkel beendet Insolvenzverfahren

Im April dieses Jahres hatte die Intersport-Tochter Voswinkel einen Insolvenzantrag gestellt. Im Zuge dessen verloren rund 300 Mitarbeiter ihre Anstellung und 19 Filialen von insgesamt 72 wurden geschlossen. Zugeständnisse von Vermietern hatte die Schließung 13 weiterer Geschäfte verhindert. Durch diese Maßnahmen konnte der Sportartikelhändler das Insolvenzverfahren nun in Eigenverantwortung offiziell abschließen und ab sofort wieder eigenständig agieren, berichtet das Handelsblatt. Gründe für die Insolvenz waren unter anderem die starke Konkurrenz, etwa durch Sportdiscounter Decathlon.

Statt Libra – EU liebäugelt mit eigener Digitalwährung

Die Einführung von Facebooks Kryptowährung Libra stieß auf viele kritische Stimmen, unter anderem kündigte auch die EU-Kommission eine Untersuchung der Währung an. PayPal, Mastercard und Visa haben Libra eine Absage erteilt.

Jetzt erwägt die Europäische Zentralbank, eine digitale Konkurrenzwährung zu schaffen. Einen entsprechenden Vorschlag hatte der finnische Ratspräsident eingereicht: „Die EZB und andere EU-Zentralbanken könnten die Chancen und Herausforderungen der Ausgabe digitaler Währungen der Zentralbanken sinnvollerweise sondieren, indem sie auch konkrete Schritte in diese Richtung in Betracht ziehen“, zitiert Reuters einen entsprechenden Entwurf. Dieser könnte schon am Freitag zur Diskussion stehen, eine Abstimmung hierzu wäre für Dezember denkbar.

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