DIHK-Umfrage

Hohe Energiepreise zwingen Betriebe zu Produktionseinschränkungen

Veröffentlicht: 26.07.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 26.07.2022

Immer mehr Unternehmen in Deutschland sehen sich durch die hohen Energiepreise gezwungen, ihre Produktion zu drosseln oder ganze Geschäftszweige aufzugeben. Insgesamt 16 Prozent der Industriebetriebe sähen sich laut einer DIHK-Umfrage unter rund 3.500 Betrieben zu derartigen Schritten gezwungen, bei den energieintensiven Betrieben seien es sogar 32 Prozent. 

Die hohen Energiepreise sind eine deutliche Belastung

Ein Viertel der Betriebe, die von den hohen Energiepreisen besonders betroffen sind, habe der Umfrage zufolge bereits die Produktion zurückgefahren oder ins Ausland ausgelagert. Ein ebenso großer Anteil sei derzeit dabei, diese Schritte umzusetzen. Zudem plane die Hälfte der betroffenen Betriebe die Drosselung oder Verlagerung der Produktion. DIHK-Präsident Peter Adrian spricht von „alarmierenden Zahlen“. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland seien die anhaltend hohen Energiepreise eine deutliche Belastung.

Wenig beruhigend ist zudem die Aussicht darauf, dass sich die Lage vieler Unternehmen in diesem Jahr noch weiter verschlechtern könnte. Auch jetzt müssten viele Unternehmen noch Gas für den Rest des Jahres an den Märkten beschaffen, zeigt die DIHK-Umfrage. Erst die Hälfte der Betriebe hätten demnach ihren Gasbedarf für das gesamte Jahr bereits gedeckt. Mehr als jedes dritte Unternehmen müsse noch über 30 Prozent ihres Gasbedarfs einkaufen, heißt es. 

„Erhebliches Kosten- und Versorgungsrisiko“

DIHK-Präsident Adrian warnte vor einem „erheblichen Kosten- und Versorgungsrisiko“ für die Betriebe durch die aktuelle Lage auf den Energiemärkten. Die Preissteigerungen könnten Unternehmen zudem nicht vollständig an ihre Kunden weiterreichen. Gleichzeitig weist Adrian darauf hin, dass durch diese Entwicklung keine Missinterpretation der Energieeffizienz erfolgen sollte: „Das, was wir aktuell an Rückgang des Gasverbrauchs in der Industrie beobachten, geht vor allem auf die Stilllegung von Maschinen und Anlagen zurück. Es lässt sich nicht unter einer verbesserten Energieeffizienz verbuchen“, so der DIHK-Präsident. 

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