Der frühe Vogel

Sparkurs: Galeria Karstadt bereitet „Notbetrieb“ vor und kündigt Verdi-Tarifvertrag

Veröffentlicht: 10.10.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 10.10.2022
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Der kränkelnde Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt muss offenbar einen harten Sparkurs einschlagen: Die Leitung des Konzerns habe nach Informationen des Manager Magazins einen „Notfallplan“ vorbereitet, „der die Warenhauskette irgendwie über den Winter bringen soll“, wie die Internet World schreibt. Der Sparplan sehe unter anderem vor, Filialen weniger stark zu heizen. Zudem werde ein Anstellungsstopp für Saison-Kräfte im Weihnachtsgeschäft verhängt. Offene Stellen wolle Galeria Karstadt dem Bericht zufolge prüfen und gegebenenfalls stornieren. 

Der Konzern habe der FAZ zufolge auch den Sanierungstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi einseitig gekündigt. Stefanie Nutzenberger, zuständig für den Handel im Bundesverstand von Verdi, bezeichnete das als „Gipfel sozialer Verantwortungslosigkeit“. Galeria Karstadt hatte am Freitag erklärt, sich wegen der „wirtschaftlich angespannten Situation“ gezwungen zu sehen, den Tarifvertrag zu kündigen. Damit wolle das Unternehmen erreichen, sich „wieder insgesamt nachhaltig zu stabilisieren“.

Der Winter sei von einer zurückhaltenden Kundschaft und explodierenden Energiepreisen geprägt. Diese Effekte treffen zwar alle Unternehmen, von denen einige bereits Sparmaßnahmen verkündet haben, bei Galeria Karstadt sei die Lage dem Medienbericht zufolge aber besonders prekär: Der Konzern musste bereits 2020 Insolvenz anmelden und habe dem Manager Magazin zufolge allein im Jahr 2021 einen Verlust in Höhe von 620 Millionen Euro eingefahren. Bereits in der Coronakrise hatte Galeria Karstadt finanzielle Unterstützung vom Bund erhalten, nun wolle sich die Konzernleitung um weitere Staatshilfen bemühen, heißt es. 

Arbeitnehmer ziehen die Maske dem Homeoffice vor

Die Sommerwelle ist kaum vorbei, da baut sich bereits die Herbstwelle auf. Fast jeder zweite Arbeitnehmer (48 Prozent) wünscht sich als Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie eine Maskenpflicht und regelmäßige Corona-Tests am Arbeitsplatz. Das gehe der FAZ zufolge aus der Studie „Arbeiten 2022“ der Krankenkasse Pronova BKK hervor. Vier Prozent der Arbeitnehmer gaben dagegen an, sich im Homeoffice wirklich sicher zu fühlen. 

Zwei von drei Arbeitnehmern (64 Prozent) wollen der Studie zufolge nicht dauerhaft vorwiegend im Homeoffice arbeiten. Grund dafür sei hauptsächlich der begrenzte Raum in der eigenen Wohnung. 

Die 7-Tage-Inzidenz lag dem Robert-Koch-Institut zufolge am Samstagmorgen bei 635,7 und damit deutlich höher als in der Vorwoche (497,0). Die Daten sind aber mittlerweile kaum zuverlässig, weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen und Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme die Datenerfassung erschweren.

Shopify will härter gegen illegale Praktiken vorgehen

Der E-Commerce-Dienstleister Shopify will rechtswidrige Praktiken von Händlern auf der eigenen Plattform härter bekämpfen. Darauf habe das Unternehmen sich in Gesprächen mit der EU-Kommission und dem Netzwerk der Mitgliedsstaaten für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz geeinigt, berichtet Heise Online. Unter anderem habe Shopify erklärt, rechtswidrige Stores zu entfernen und entsprechende Unternehmensinformationen zu übermitteln. 

Die Plattform wolle zudem ein „schnelles und wirksames Melde- und Abhilfeverfahren“ für die europäischen Verbraucherbehörden aufstellen. Zudem sollen die Vorlagen für Shops geändert werden, damit die Händler transparentere Angaben gegenüber den Verbrauchern machen müssen. Dabei gehe es vor allem um die Kontaktseiten der Händler und weitere rechtliche Anforderungen.

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