Statistisches Bundesamt

Inflation klettert auf 10 Prozent – wohl kaum Entspannung für 2023

Veröffentlicht: 14.10.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.10.2022
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Das Statistische Bundesamt hat seine Prognosen bestätigt: Die Inflation in Deutschland ist im September auf zehn Prozent gestiegen. Dabei handelt es sich um einen neuen Spitzenwert, der seit den Nachkriegsjahren, sprich seit Anfang der 1950er-Jahre, nicht mehr erreicht wurde, berichtet das Manager Magazin.

Kosten für Heizöl haben sich binnen Jahresfrist verdoppelt

Damit ist die Teuerungsrate im Vergleich zum Vormonat noch einmal deutlich noch oben geklettert. Im Monat August lag sie noch bei 7,9 Prozent. Als hauptsächliche Gründe für die gravierende Entwicklung gelten die noch immer starken Kostenerhöhungen im Segment der Energieprodukte. „Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, wird Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, zitiert.

Schaut man sich die einzelnen Teilbereiche genauer an, wird die teils massive Preissteigerung deutlich: So seien die Kosten für Energie im September im Vergleich zum Vorjahr um 43,9 Prozent angestiegen. Die Preise für leichtes Heizöl werden innerhalb der Jahresfrist mit einem Plus von 108,4 Prozent angegeben. Ähnlich hoch liegt der Anstieg mit 95,1 Prozent beim Erdgas. Darüber hinaus verzeichnen Kraftstoffe ein Plus von 30,5 Prozent und Strom ein Plus in Höhe von 21 Prozent. Knapp unter der 20-Prozent-Marken liegen Nahrungsmittel mit 18,7 Prozent.

Viele Bürger können nicht mehr sparen 

Die hohen Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik haben indes nicht nur Auswirkungen auf das Kauf-, sondern auch auf das Sparverhalten: Einer YouGov-Umfrage zufolge, die die Deutsche-Bank-Tochter Postbank aufgetragen hatte, kann mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) entweder weniger oder gar kein Geld zur Seite legen, da sich Ausgaben frappant gestiegen sind.

Und auch ein Blick auf die kommenden Monate verspricht keine massive Entlastung. Dem Präsidenten der Bundesbank, Joachim Nagel, zufolge, sei eine „Normalisierung der Geldpolitik [...] noch lange nicht abgeschlossen“, berichtet der Spiegel. Seinen Einschätzungen nach könnte die Inflation im nächsten Jahr auf einem weiterhin hohen Niveau bei mehr als sieben Prozent liegen.

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