Maßnahmen-Katalog

Mittelstand fordert Bürokratie-Abbau

Veröffentlicht: 24.02.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 24.02.2023
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Die ausufernde deutsche Bürokratie stellt mittelständische Unternehmen vor Probleme. Erst kürzlich gab es aus dem Mittelstand Kritik an der neuen elektronischen Krankschreibung, die für Unternehmen mehr Aufwand bedeutet. Nun hat der Mittelstandsverbund, zu dem Unternehmen wie Edeka, Rewe, Intersport oder Hagebau gehören, einen Maßnahmenkatalog für den Abbau von Bürokratie vorgestellt. „Wo sich die Bürokratie wie Mehltau über die Wirtschaft legt, hemmt sie jedes Wachstum, insbesondere im Mittelstand. Wenn wir in diesem Land vorankommen wollen, brauchen wir endlich schlanke Prozesse und mehr Mut zum Pragmatismus und gesunden Menschenverstand“, so Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds.

Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen stellen bürokratische Pflichten eine finanzielle Belastung dar. Die gesammelten Bürokratiekosten betragen demnach bei KMU oft mehr als drei Prozent des Unternehmensumsatzes. Bürokratiekosten wirken sich also auf die Gewinnmarge und Liquidität von Unternehmen aus. Daher stellt der Mittelstand jetzt zehn konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Verwaltung, Vereinfachung der Kommunikation mit den Unternehmen und damit einhergehenden Verringerung bürokratischer Pflichten vor.

 

Digitalisierung, Vereinfachung, Erleichterung

Besonders wichtig sei eine digitalisierte Verwaltung mit Zielvorgaben und verbindlichen Laufzeiten. „Eine umfassende Digitalisierung aller Verwaltungsdienstleistungen ist Voraussetzung für die konsequente Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und damit für einen wirksamen Bürokratieabbau“, heißt es in dem Maßnahmenpapier. Zudem solle die Frist für die Aufbewahrung von steuerrelevanten Unterlagen auf fünf Jahre begrenzt werden. Allein an dieser Stelle entstünden Kosten von mehreren tausend Euro pro Jahr für die Unternehmen.

Darüber hinaus fordert der Mittelstand die frühzeitige und verpflichtende Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren, eine Vereinfachung bei der Erfüllung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und die Sicherstellung zeitnaher verbindlicher Auskünfte durch die Finanzämter. Auch ein einheitliches Behörden-Dashboard mit automatisierten Benachrichtigungen würde beim Bürokratieabbau helfen. „Behörden aller Ebenen wären dabei verpflichtet, ihre Informationsanforderungen gegenüber Unternehmen hier einzustellen und automatisiert an entsprechende Fristen für auslaufende Genehmigungen, fällige Erklärungen o.ä. zu erinnern“. Generell gehe es darum, bürokratische Vorgänge zu vereinfachen und effizienter zu gestalten.

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