Ebay Australien stoppt FBA-Programm

Veröffentlicht: 07.03.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 07.03.2018

Australischen Ebay-Händlern bleibt der Versand durch Amazon künftig verwehrt. Damit will der Marktplatz wohl verhindern, dass Ebay-Bestellungen weiterhin in einem Amazon-Karton bei den Kunden ankommen.

© Blablo101 / shutterstock.com

Es ist auch in Deutschland keine Seltenheit: Produkte, die über den Marktplatz Ebay gekauft werden, kommen plötzlich in einem Amazon-Paket beim Kunden an. Dieses Vorgehen will Ebay Australien künftig unterbinden und hat nach Informationen von Tamebay den Versand durch externe Dienstleister, allen voran Amazon, für seine Händler in Down Under verboten. Das Verbot tritt in Kraft, wenn es beim Fulfillment durch eine dritte Partei zu „Verwirrungen“ beim Konsumenten kommen könnte. Zwar betrifft diese Regelung nicht ausschließlich Amazon, allerdings könnte darüber spekuliert werden, ob Ebays neue Richtlinie etwas mit dem erst kürzlich gestarteten FBA-Programm in Australien zu tun hat.

Was ist erlaubt, was nicht?

Ebay hat in seinen Richtlinien genau aufgelistet, welche Art von Fulfillment die australischen Marktplatz-Händler künftig verwenden können und welche verboten sind. So ist der Versand durch externe Dienstleister erlaubt, wenn auf sämtlichen Schriftstücken und Rechnungen der Händler klar identifiziert und erkennbar ist. Außerdem muss dieser das sichere Fulfillment, wie in der Artikelbeschreibung angegeben, gewährleisten.

Unter dem Punkt „Nicht erlaubt“ ist unter anderem zu lesen, dass externe Dienstleister für den Versand nicht verwendet werden dürfen, wenn es sich um andere Händler oder Marktplätze, wie Amazon, handelt. Diese Regelung betrifft auch Drittparteien, die direkt oder indirekt Eigentum konkurrierender Marktplätze sind.

Amazon-Ebay-Arbitrage einen Riegel vorschieben

Auch, wenn diese Regeländerung den Fokus klar auf das Verbot des FBA-Programms legt, könnte damit noch ein weiteres Ziel erreicht werden: Dem findigen Amazon-Ebay-Arbitrage-Modell wäre ein Riegel vorgeschoben. Dieses nutzen Käufer aus, indem sie günstige Angebote von Amazon etwas teurer bei Ebay einstellen. Löst ein Kunde einen Kauf bei Ebay aus, erwirbt der Händler das Produkt über Amazon und lässt es direkt an den Ebay-Konsumenten schicken. Damit erhält der Ebay-Kunde nicht nur ein Produkt von einem unbekannten Käufer, sollte es Probleme geben oder zu Rücksendungen kommen, wird stets der ahnungslose Amazon-Händler zur Verantwortung gezogen. Dass Ebay nun keinen Versand mehr durch Amazon zulässt, würde diese Methode unterbinden.

Aktuell bezieht sich das Verbot nur auf Australien. Es bleibt abzuwarten, ob es auch in anderen Ländern zum Einsatz kommt.

 

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