Kostenpflichtige Rücksendungen?

Retouren: Das wünschen sich die Deutschen

Veröffentlicht: 22.06.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 23.06.2022
Zwei Frauen betrachten Ware nach Online-Bestellung

Es bleibt eine Gretchenfrage der Branche, ob Retouren nun gratis sein sollen oder nicht. Eine Studie des Marktforschers Onepoll und der Retourenmanagement-Plattform Trusted Returns hat jetzt die Zahlungsbereitschaft der hiesigen Bevölkerung für Rücksendungen genauer unter die Lupe genommen: Demnach ist fast die Hälfte (44 Prozent) der insgesamt 1.000 befragten Online-Konsumenten bereit, mindestens einen Teil der Kosten zu übernehmen. Bei jüngeren Leuten (18-24) ist dieser Anteil mit 51 Prozent sogar nochmals höher, wie das Portal iBusiness meldet

Auch wurde erfragt, was Menschen davon abhält, Waren wieder zurückzuschicken: Demnach würden fast jede oder jeder Zweite ein Produkt behalten, wenn sie dafür einen Rabatt bekommen. Die Hälfte der über 65-jährigen würden Produkte stattdessen sogar lieber spenden. Bei defekten Waren würde gut ein Drittel diese gern reparieren lassen.

Online bestellen – stationär zurückgeben 

Der Großteil (93 Prozent) wünscht sich, dass Rückgaben flexibler ablaufen können. Die üblichste Methode war bisher die Beilegerretoure – also im Paket mitgelieferte Versandlabels. Diese sei aber nicht länger die Nummer eins. So werden Retouren inzwischen häufiger über Online-Portale abgewickelt, heißt es. 

Die Deutschen wollen aber es nochmals anders: 58 Prozent der Befragten würden die online gekaufte Ware gern im stationären Handel abgeben. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gestiegen.

Insgesamt wollen aber immer weniger Menschen überhaupt Waren zurückgeben. So fiel die Retourenquote aktuell mit 67 Prozent fünf Prozent geringer aus als im letzten Jahr – was auch mit weniger coronabedingten Schließungen der stationären Geschäfte und entsprechender Vorort-Käufe erklärbar sei. Drei Viertel der Deutschen würden Waren nämlich dann seltener zurückgeben, wenn sie diese im Laden ausprobiert bzw. geprüft hätten. 

Nachholbedarf bei Nachhaltigkeit?

Verbraucher sind sich bewusst, dass Retouren zu mehr Verpackungsmüll und Transport-Emissionen führen – weshalb mehr als die Hälfte das Gefühl hat, dass der E-Commerce im Vergleich zum stationären Handel weniger nachhaltig sei. Es wird deshalb als Aufgabe für E-Commerce-Anbieter betrachtet, für entsprechend umweltfreundliche Modelle zu sorgen – so lautet die Auffassung insbesondere der jüngeren Kundschaft.

Wenn es bei der Zustellung klimaschonender zugeht, ist mehr als jeder oder jede Sechste (63 Prozent) bereit, länger auf die Bestellung zu warten. Das gilt mit einem Anteil von 92 Prozent jedoch vor allem für jene ab 65 Jahren –  bei den Jüngeren liegt der Wert nur bei 53 Prozent, sie wollen ihre Waren also lieber gern schon eher in den Händen halten. 

In jedem Fall hat sich der Studie zufolge Online-Shopping in der Bevölkerung etabliert: Mit 96 Prozent hätten nahezu alle Deutschen im letzten Jahr häufiger online eingekauft.

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