Anzeige der Bafin

Ex-Wirecard-Chef Braun bestreitet Vorwürfe zum Insiderhandel

Veröffentlicht: 15.07.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 15.07.2020
Wirecard Zentrale

Einen Tag vor der Insolvenzanmeldung hat der ehemalige Wirecard-Boss Markus Braun Aktien des insolventen Zahlungsanbieters in Höhe von 6,6 Millionen Euro verkauft. Das hat jetzt die Bafin auf den Plan gerufen. Wegen des Verdachts auf Insiderhandel wurde von der deutschen Finanzaufsicht Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I erstattet. Gegen diese Behauptung wehrt sich Braun jetzt vehement.

Verdacht sei „völlig haltlos“

Es steht der Verdacht im Raum, dass dem Ex-Wirecard-Chef nach seinem Rücktritt am 19. Juni noch Informationen aus dem Unternehmen zugespielt worden seien. Der 51-Jährige hat nur wenige Tage später Wirecard-Aktien für 6,6 Millionen Euro veräußert, am 25. Juni hat Brauns Nachfolger James Freis schließlich Insolvenz angemeldet. 

Dass der ehemalige Wirecard-Boss vom drohenden Insolvenzantrag wusste und deswegen schnell seine Aktien verkauft hat, weist sein Anwalt Alfred Dierlamm in einem Statement gegenüber der Süddeutschen Zeitung vehement zurück. „Wir weisen diesen Verdacht, zu dem Herr Braun von der Bafin vorher nicht einmal angehört worden ist, als völlig haltlos zurück“, so die Reaktion zu den Anschuldigungen. „Zu den Einzelheiten werden wir uns ausschließlich gegenüber der Staatsanwaltschaft München I äußern.“

Bafin weitet Untersuchungen aus

Die Finanzaufsicht hat in der Zwischenzeit ihre Untersuchungen deutlich ausgeweitet und will alle Vorstände und Aufsichtsräte wegen des Verdachts auf Insiderhandel überprüfen. „Wir sehen uns aktuell alle Geschäfte der Personen an, die seit Anfang 2020 im Wirecard-Vorstand oder -Aufsichtsrat waren oder sind“, bestätigt eine Bafin-Sprecherin „Darüber hinaus prüfen wir den Handel in Wirecard-Aktien insgesamt auf Auffälligkeiten in den letzten Monaten.“

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.