Der frühe Vogel

Schufa: Persönlicher Basisscore ab sofort kostenfrei einsehbar

Veröffentlicht: 19.07.2023 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 19.07.2023
Schufa-Zentrale

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
Die Schufa stellt den Basisscore nun kostenlos über die Bonify-App zur Verfügung
Der flüchtige Wirecard-Manager Jan Marsalek hat sich per Schreiben ans Gericht gewandt
Deutsche kaufen mehr Fair-Trade-Produkte

 

Die Schufa gewährt Privatpersonen ab sofort kostenlos Einsicht in ihren persönlichen Basisscore. Realisiert wird der Einblick über die Bonify-App, die von der Schufa-Tochter Forteil betrieben wird. Damit stehe nun „endlich der relevanteste Score im deutschen Markt unseren Nutzerinnen und Nutzern direkt zur Verfügung“, kommentiert Bonify-Gründer Andreas Bermig. Wer seinen Basisscore einsehen will, muss sich bei Bonify registrieren. Der Service steht zunächst in der Web-App für Nutzer:innen zur Verfügung, in der nativen iOS- und Android-App wird die Funktion in den nächsten drei bis vier Wochen verfügbar sein, kündigt die Schufa an.

„Die Möglichkeit, den persönlichen Schufa-Basisscore jederzeit kostenlos und digital einzusehen, ist ein weiterer Meilenstein in der Transformation der Schufa“, betont Tanja Birkholz, Vorstandsvorsitzende der Schufa Holding AG. Das Unternehmen verfolge das Ziel, „die Transparenz zu erhöhen und den Menschen künftig mehr Kontrolle über ihre Daten zu geben“, so Birkholz weiter.

Bereits Ende letzter Woche kündigte Birkholz diese Transparenzoffensive in einem Interview mit der Zeit an (wir berichteten). Wie die Schufa-Chefin nun erklärt, sollen noch im Laufe dieses Jahres die bei der Schufa gespeicherten Daten, die zur Ermittlung der Bonität wichtig sind, über die Bonify-App verfügbar gemacht werden. „Mit Bonify können wir den Menschen schneller Einblick in ihre Schufa-Daten geben und Möglichkeiten bieten, jederzeit ihre Daten zu prüfen“, so Birkholz. 

Obwohl Bonify zur Schufa gehört, sollen die beiden Unternehmen aber rechtlich unabhängig bleiben. Eine Datenübertragung findet deshalb nur mit expliziter Einwilligung der Nutzer:innen statt, betont Birkholz.

Jan Marsalek: Flüchtiger Wirecard-Manager meldet sich

Der von der Münchner Justiz gesuchte Wirecard-Manager Jan Marsalek hat sich über seinen Verteidiger an das Landgericht München I gewandt. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, habe ein Gerichtssprecher das bestätigt, aber keine genaueren Angaben zum Inhalt des Schreibens von Marsalek gemacht. 

Dem Bericht zufolge sei Marsalek nicht auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingegangen, habe sich aber zum Drittpartnergeschäft von Wirecard geäußert und dessen Existenz bestätigt. Zudem soll der flüchtige Manager vor allem Oliver Bellenhaus belasten. Dieser war lange Zeit Wirecards Statthalter in Dubai, gab nach dem Zusammenbruch des Unternehmen den vorgeworfenen Betrug zu und hat Markus Braun und Stephan von Erffa schwer belastet. 

Deutschland: Handel mit Fair-Trade-Produkten wächst

Obwohl die Menschen sich in vielen Bereichen aufgrund der Inflation sparsam verhalten, steigt der Absatz von fair gehandelten Produkten weiter an. Erstmals habe der Gesamtumsatz mit Fair-Trade-Produkten die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschritten, erklärt Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel (FFH) laut Fasion United. Konkret hätten deutsche Verbraucher:innen im vergangenen Jahr knapp 2,2 Milliarden Euro für fair gehandelte Lebensmittel, Textilien, Kosmetik, Blumen und Kunsthandwerk ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Plus von 11,5 Prozent. 

„Auch unter Berücksichtigung der hohen Inflation im vergangenen Jahr ist das eine solide Entwicklung“, so Fiedler. FFH-Vorstandsvorsitzende Andrea Fütterer betonte, dass faire Lieferketten vor allem für die Handelspartner:innen in Afrika, Asien und Lateinamerika wichtiger denn je seien.

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