Analyse der Arvato-Tochter AfterPay

Auswirkungen von Corona: Zahl der Vielkäufer steigt, Anforderungen an Online-Händler auch

Veröffentlicht: 08.06.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.12.2020
Online-Shopping über Tablet

Dass die Coronakrise vielen Online-Händlern massiven Rückenwind verliehen hat, zeigten zuletzt beispielsweise die prognostizierten Zahlen von Ebay. Eine Umfrage der Arvato-Tochter AfterPay legt nun offen, dass sich das starke E-Commerce-Wachstum aus dem April im Mai hierzulande so langsam stabilisiert hat. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Das Niveau der Online-Käufe in Deutschland lag im Mai noch um mehr als ein Drittel höher (36 Prozent) als in Vor-Corona-Zeiten.

„Interessant hierbei: Während die Deutschen im April vor allem wegen geschlossener Restaurants und Geschäfte sowie der Vermeidung von Zusammentreffen mit anderen Menschen ihre Einkäufe ins Internet verlagerten, war der Hauptgrund für das vermehrte Online-Shoppen im Mai vor allem Bequemlichkeit“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.

Anteil der „Vielkäufer“ im Online-Handel deutlich gewachsen

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage bezieht sich auf eine ganz bestimmte Käufergruppe, nämlich die sogenannten „Heavy Shopper“. Dabei handelt es sich um Kunden, die häufiger als fünfmal innerhalb von 14 Tagen online einkaufen – also quasi Vielshopper im E-Commerce. AfterPay fand nun heraus, dass der Anteil dieser Gruppe in Deutschland bis Ende Mai auf 18 Prozent angestiegen ist. Zum Vergleich: Vor der Coronapandemie lag der Wert noch bei zehn Prozent.

„Obwohl diese Käufergruppe den kleinsten Anteil an der Gesamtheit der Online-Käufer hierzulande ausmacht, sind sie für mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Käufe im Internet verantwortlich – und folglich eine für Händler wichtige Zielgruppe“, heißt es weiter. Wichtige Aspekte beim digitalen Einkauf seien dabei für die Heavy Shopper vor allem kurze Lieferfristen, eine zuverlässige Lieferung sowie die Sicherheit der Online-Shops. Für die Gesamtheit der deutschen Online-Shopper seien neben der Sicherheit (mit 31 Prozent) außerdem niedrige Preise (34 Prozent) ausschlaggebend für einen Kauf. Eine ebenso hohe Bedeutung für die befragten Kunden (34 Prozent) hat überdies der Fakt, dass sie beim jeweiligen Anbieter schon einmal bestellt haben.

Verbraucheranforderungen haben seit Ende März zugenommen 

Im Rahmen der Analyse konnte außerdem festgestellt werden, dass die Anforderungen der Kunden an die jeweiligen Online-Händler seit Ende März gestiegen sind. Bei den bereits genannten Auswahlkriterien des niedrigsten Preises und der Shop-Sicherheit gäbe es hierbei den stärksten Bedeutungszuwachs. „Die wichtigere Rolle der Preise könnte auf die Bedenken hinsichtlich der persönlichen Finanzen der Konsumenten zurückzuführen sein. Die strafferen persönlichen Finanzen wurden im Mai mit 38 Prozent als häufigster Grund genannt, warum Verbraucher ihre Online-Käufe reduziert haben.“

Doch obwohl die Verbraucher anscheinend zunehmend auf das eigene Portemonnaie achten, legt die Umfrage nahe, dass die Kaufabsichten für Juni gar nicht so schlecht aussehen: Dabei planen 16 Prozent der befragten Shopper im Juni mehr zu kaufen als im Monat zuvor. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) haben vor, zumindest gleich viel online zu kaufen und nur 13 Prozent möchten ihre digitalen Einkäufe zurückfahren. „Folglich dürften die Onlinekäufe weiterhin auf dem Niveau von rund 36 Prozent verbleiben - obwohl die meisten lokalen Geschäfte ihre Tätigkeit bereits wieder aufgenommen haben“, fasst Arvato zusammen.

Die Ergebnisse der Umfrage „AfterPay Insights“ geben Einblicke in das Kaufverhalten deutscher, niederländischer und norwegischer Kunden. AfterPay hat dieses Verhalten seit Ausbruch des Coronavirus und dabei unter anderem in Deutschland bislang rund 5.500 Konsumenten befragt. Weitere Einzelheiten lesen Sie hier.

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