Spreadshirt schließt deutschen Produktionsstandort

Veröffentlicht: 08.01.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 08.01.2016

Das von Erfolg verwöhnte Unternehmen Spreadshirt hat die Schließung des Leipziger Produktionsstandortes bekannt gegeben. 26 Mitarbeiter werden demnach entlassen. Der Grund für die Aufgabe ist die geringe Größe der Produktionsstätte und eine Vergrößerung der Kapazitäten verbiete sich aus wirtschaftlichen Gründen.

Spreadshirt produktion in Leipzig

© Spreadshirt

Spreadshirt gehört zu Leipzigs Vorzeige-Internet-Unternehmen und hat seit Gründung 2002 ein enormes Wachstum hingelegt. Entsprechend überraschend kommt die Meldung, dass das Unternehmen den Leipziger Produktionsstandort schließen will. Bereits am Donnerstagmorgen wurde diese Entscheidung von der Geschäftsführung bekannt gegeben.

Durch die Schließung verlieren sechzehn Vollzeit- und zehn Teilzeit-Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Gegenüber der SZ erklärte Unternehmenssprecherin Anja Greulich, dass die Mitarbeiter ab sofort beurlaubt seien. Man befinde sich zudem mit ihnen und dem Betriebsrat in Gesprächen über ein „schnelles und faires“ Ausscheiden.

Stetiges Wachstum ist Grund für Schließung

Der Grund für die Schließung sei – so seltsam dies im ersten Moment klingen mag – das stetige Auftragswachstum. Denn, so erklärt die Unternehmenssprecherin: „Wir hatten in Leipzig keinen Platz mehr zu wachsen.“ Tatsächlich wurden zuletzt nur noch zehn Prozent der europäischen Produktion aus Leipzig Plagwitz geliefert. Die restliche Produktion wurde bereits in die östlichen Nachbarländer Polen (Legnica mit 230 Beschäftigten) und Tschechien (Krupka mit bisher 50 Mitarbeitern) ausgelagert. Vor allem der tschechische Standort soll weiter wachsen – sowohl bei der Mitarbeiterzahl als auch bei der Produktion.

Dass nun die gerade einmal 3.500 Quadratmeter große Produktionsstätte in Leipzig geschlossen wird, begründet Spreadshirt damit, dass man größere Ressourcen brauche, um etwa saisonale Schwankungen – z.B. durch das Weihnachtsgeschäft – abzufangen. Zudem verbiete sich eine Vergrößerung der Kapazitäten in Leipzig aus wirtschaftlichen Gründen. „Mit der für uns schwierigen Entscheidung tragen wir dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit von Spreadshirt zu sichern, Weichen für weiteres Wachstum zu stellen und Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten sowie neue zu schaffen“, sagte Spreadshirt-CFO Tobias Schaugg. Aktuell arbeiten bei Spreadshirt mehr als 250 Beschäftigte in Management, Verwaltung, Kreativ- und IT-Abteilung. Das Unternehmen versichert, dass diese auch „definitiv“ in Leipzig bleiben werden.

 

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.