Steuerhinterziehung: Ermittlungen gegen Redcoon aufgenommen

Veröffentlicht: 11.04.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 12.04.2016

Die Media-Saturn-Tochter Redcoon ist in die Negativschlagzeilen geraten. Dem Elektronikhändler wird vorgeworfen, an einem Fall von Steuerhinterziehung beteiligt gewesen zu sein. Das Unternehmen selbst weist die Vorwürfe zurück und sieht sich als Opfer.

Redcoon-Logo

Screenshot Werbevideo © Redcoon 

Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat Ermittlungen gegen den Elektronikhändler Redcoon aufgenommen. Wie Heise mit Verweis auf DerStandard.at berichtet, besteht gegen die Tochter des Elektronikkonzerns Media-Saturn der Verdacht der Steuerhinterziehung. Ein ehemaliger Angestellter von Redcoon sitze derzeit in Untersuchungshaft. Am Fall der Steuerhinterziehung sei er vermutlich beteiligt gewesen, hätte jedoch „keine Leitungsfunktion innegehabt“.

Redcoon soll von Steuerhinterziehung profitiert haben

Es wird spekuliert, dass sich das Verfahren der Staatsanwaltschaft um eine „Umsatzsteuerbetrugskette im großen Stil“ dreht. Der Spiegel spricht von „Warenschieberei“ und einem „grenzüberschreitenden Warenkreislauf“, in dessen Zuge Redcoon von Steuerhinterziehung profitierte. Demnach habe der Elektronikhändler in mehreren Fällen Elektronikprodukte wie Fernsehgeräte an einen italienischen Zwischenhändler verkauft und diese dann über Umwege aus Polen zurückgekauft.

Einem Lieferant wird dabei die Hinterziehung der Umsatzsteuer vorgeworfen, wodurch Redcoon letztendlich von einem niedrigeren Warenpreis profitiert habe. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, so könnten horrende Steuernachzahlungen und Millionen-Strafen auf Redcoon zukommen.

Media-Saturn und Redcoon als Opfer?

Media-Saturn sieht sich hingegen als Opfer der Umstände. Wie Heise berichtet, habe der Konzern auf Anfrage erklärt, dass sowohl Redcoon als auch Media-Saturn selbst „Geschädigte“ seien. Man habe innerhalb des Unternehmens eine „interne Untersuchung eingeleitet und personelle Konsequenzen gezogen“. Die früheren Mitarbeiter von Redcoon, die an den mutmaßlichen Vorfällen der Steuerhinterziehung beteiligt seien, müssten sich außerdem auf zivilrechtliche Verfahren und Schadensersatzansprüche einstellen.

Media-Saturn hatte erst vor drei Jahren, nämlich im Sommer 2013, 100 Prozent an Redcoon übernommen.

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