ProSiebenSat.1 kämpft mit Kerngeschäft und senkt Prognosen

Veröffentlicht: 10.11.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 10.11.2017

Bei ProSiebenSat.1 könnte es durchaus besser laufen. In verschiedenen Bereichen musste das Medienunternehmen in jüngster Zeit Rückschläge verbuchen. Die Aktie ist auf Talfahrt. Doch aufgeben will das Medienhaus nicht: Von eigenen Angeboten wie Maxdome sei man weiterhin überzeugt – trotz roter Zahlen.

TV im Retro-Style
© Syr_y – shutterstock.com

Für ProsiebenSat.1 ist es eine harte Zeit. Die Probleme des Medienhauses reißen nicht ab und münden nun in eine deutliche Senkung der Umsatz- und Ergebnisprognosen. Wie auf Finanzen.net zu lesen, werde der Umsatz lediglich um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen. Anvisiert war eigentlich ein hoher einstelliger Wert. Das Ebitda (also das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) soll dem Unternehmen zufolge 2017 nur leicht über dem Niveau des vergangenen Jahres liegen.

Gute Geschäfte mit Amorelie und Co.

Die Zahlen für das dritte Quartal 2017 sehen wie folgt aus: ProSiebenSat.1 konnte die Umsätze um drei Prozent auf insgesamt 883 Millionen Euro vorantreiben. Dies scheint mit Blick auf die Wachstumsraten anderer Unternehmen nicht unbedingt viel, übertraf jedoch zumindest die Erwartungen der Analysten.

Als stärkstes Zugpferd und „einziger Wachstumstreiber“ können an dieser Stelle laut Finanzen.net die Erfolge verschiedener Online-Shops wie des Erotikanbieters Amorelie, der Partnervermittlung Parship, das Vergleichsportal Verivox oder der digitalen Parfümerie Flaconi herausgestellt werden. Daneben blieb das Ebitda mit einem Wert von 202 Millionen Euro auf gleichem Niveau.

Unterm Strich lagen die Gewinne von ProSiebenSat.1 in Q3 2017 bei 99 Millionen Euro, was im Vorjahresvergleich einer Steigerung von einer Million Euro entspricht.

ProSiebenSat.1 kämpft gegen Netflix und Co.

Besonders schwierig sei es derzeit für ProsiebenSat.1 im Bereich der digitalen Werbung bzw. im Segment „Digital Entertainment“. In seinem Kerngeschäft verdiente das Medienhaus nach Informationen von Heise weniger. „Die Hauptsorge“ bestehe darin, dass die TV-Werbung in diesem Jahr schwach lief, zitiert das Portal Vorstandschef Thomas Ebeling. Auch waren zum Beispiel einige eingekaufte Serien aus den USA gefloppt. Zu nennen sind an dieser Stelle zum Beispiel die Serien „Empire“ oder „This is us“.

Die Programmschwächen kamen anderen Anbietern gelegen: So konnten Netflix und Amazon dem Medienkonzern einige Zuschauer abluchsen. „Umsatz und Gewinn dieser Sparte schrumpften leicht – und das ist alarmierend, weil sie immer noch gut 70 Prozent zum Betriebsgewinn des Konzerns beiträgt und die Dividende sichert“, schreibt Heise weiter.

Trotz dieser Schlappe sei der Glaube an das eigene Angebot weiter vorhanden. Obwohl das Videoportal Maxdome weiterhin in den roten Zahlen steckt, glaube Ebeling daran, „dass Maxdome überleben wird“.

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