Die Retourenquote ist für Karnevalshändler ein leidliches Thema

Veröffentlicht: 24.02.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 24.02.2014

Die traditionellen Karnevalsumzüge und –feiern sind vor allem durch die Verkleidung der Teilnehmer geprägt. Längst haben sich auch Online-Händler auf das Fest eingerichtet und verkaufen online Faschingskostüme aller Couleur. Während der Karnevalszeit steigt für sie der Umsatz – und die Retourenquote.

Viele Verbraucher bestellen Karnevalskostüme online.

(Bildquelle Karneval: Ingrid Balabanova via Shutterstock)

Egal ob Superheld, Pirat oder Narr, in Online-Shops wie dem Karneval-Megastore oder maskworld.com finden Interessierte was der Feierwillige begehrt. „Der Renner dieses Jahr sind zum Teil wieder klassische Kostüme zu Themen, wie Piraten, Stewardessen, Piloten oder Krankenschwestern“, sagt Michael Prinz, Sprecher vom Karneval-Megastore gegenüber OnlinehändlerNews. Auch der Bischof von Limburg habe sich zum Karnevalsthema gemacht und auch Lizenzkostüme zu Themen wie Star Wars oder Familie Feuerstein finden immer mehr Interesse unter den Online-Käufern.

Auch Motto-Partys und Halloween sorgen für Umsatz

Den meisten Zulauf bekommen die Online-Karnevalhändler - wenig überraschend - während der närrischen Festtage. „Die Karnevalszeit ist für maskworld.com die größte Umsatzzeit des Jahres - vergleichbar mit dem Weihnachtsgeschäft bei den meisten Händlern. Aber auch die Begeisterung an Halloween nimmt bei den Deutschen von Jahr zu Jahr zu und nimmt für uns somit einen wachsenden Stellenwert ein. Die Umsätze steigen bei uns jährlich an. Zu Karneval und Halloween werden unsere 110 festen Mitarbeiter von bis zu 400 Teilzeitkräften unterstützt“, erklärt Anett Christmann, Sprecherin von maskworld.com.

Auch Michael Prinz vom Karneval-Megastore kann bestätigen, dass die deutschen Verbraucher verstärkt auch abseits der Faschingszeit in Karneval-Shops einkaufen. „Das Gefälle zwischen Faschings- und Nebensaison ist natürlich sehr stark. Da aber Motto-Partys und natürlich Halloween auch auf dem Jahresprogramm stehen, so kann man doch schon ein wenig kompensieren“, so Prinz. Im Gegensatz zu vielen Marktmitbegleitern versuche man zudem ganzjährig den Grundstamm von 34 Mitarbeitern zu halten, sagt Michael Prinz, da man den Mitarbeitern ein Höchstmaß an privater Sicherheit und Perspektiven bieten wolle.

„Dies ist nicht immer ganz so einfach, da durch Zalando und andere, das auf Auswahl bestellen derartig überhöht wird, d ass die Retouren über die vergangenen fünf Jahre in einesehr unangenehme Höhe angestiegen sind, die knapp über der Unwirtschaftlichkeit liegt“, erklärt Michael Prinz vom Karneval-Megastore.

Mehr Mitarbeiter für Retouren, als für Versand

„Das Bewusstsein für den richtigen und respektvollen Umgang mit Ware ist quasi nicht mehr vorhanden“, sagt Michael Prinz. So beklagt Prinz, dass es Kunden gebe, die für Fasching bestellen, die Waren offensichtlich benutzen und dann retournieren würden. Auch maskworld.com kennt das Problem: „Wie bei jedem Online-Anbieter für Karnevalskostüme steigt auch bei uns die Retourenzahl nach Karneval an. Die Retourenquote ist an sich relativ stabil, aber die Anzahl der Retouren ist natürlich wesentlich höher als in den anderen Monaten“, erklärt Anett Christmann gegenüber OnlinehändlerNews.

Dennoch versuchen beide Online-Händler mit dem Problem Retourenquote so weit es geht zurechtzukommen. „Wir haben in Saisonzeiten mehr Mitarbeiter in der Retourenbearbeitung beschäftigt, als im eigentlichen Versand, da wir hier ein sehr hoch angesetztes Qualitätsmanagement betreiben“, erklärt Michael Prinz vom Karneval-Megastore. Ähnliches weiß auch Anett Christmann von maskworld.com zu berichten: „Wir optimieren die Retourenprozesse ständig. Die intensive Retourenprüfung ist ein wichtiger Bestandteil für einen professionellen und erfolgreichen Onlinehandel.“ Zudem bietet maskworld.com eine Rund-um-die-Uhr-Service-Hotline an. Die telefonische Beratung solle den Kunden helfen, genau das zu bekommen, was sie sich vorstellen würden und könne somit auch eine höhere Retourenquote verhindern, sagt Anett Christmann.

Michael Prinz freut sich trotzdem auf die Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie in diesem Jahr. „Alle Versandhändler freuen sich endlich auf den Tag, wenn diese komplett unlogische und unwirtschaftliche Retourenregelung, die es so nur noch in Deutschland gibt, endlich Mitte des Jahres fällt.“

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