Der frühe Vogel

Verbraucherschützer verklagen Amazon wegen gefährlicher Produkte

Veröffentlicht: 15.07.2021 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 15.07.2021

Amazon droht juristischer Ärger: Die US-amerikanische Verbraucherschutzbehörde CPSC reicht Klage gegen den Konzern ein. Grund seien gefährliche Artikel auf dem Online-Marktplatz, die die Gesundheit der Verbraucher riskieren, sie verletzen könnten oder die aufgrund riskanter Fehlfunktionen sogar tödliche Risiken bergen. Von solchen gravierenden Mängeln in puncto Sicherheit seien Hunderttausende Produkte von Drittanbietern auf der Plattform betroffen, heißt es bei Spiegel Online.

Die Verbraucherschützer fordern entsprechende Prozesse, um gegen dieses Problem vorzugehen: „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie wir mit diesen massiven Drittanbieter-Plattformen effizienter umgehen können und wie wir die amerikanischen Verbraucher, die sich auf sie verlassen, am besten schützen können“, wird Robert Adler, Vorsitzender der CPSC (Consumer Product Safety Commission) zitiert. Amazon solle demnach in die Verantwortung genommen werden, solche gefährlichen Produkte von Dritthändlern zurückzurufen.

Auch konkrete Beispiele aus der Praxis für solche potenziell risikobehafteten Produkte werden aufgeführt: etwa 24.000 Kohlenmonoxid-Detektoren, die in Situationen eines Notfalls keinen Alarm auslösen, knapp 400.000 Haartrockner ohne eine Sicherung, um Stromschläge zu verhindern, oder auch Schlafanzüge für Kinder, die Feuer fangen könnten.

Amazon selbst zeigte sich den Berichten zufolge unzufrieden mit der drohenden rechtlichen Auseinandersetzung. Der Konzern ließ verlauten, dass er die Mehrheit solcher Produkte bereits von seinem Marktplatz entfernt habe und Kunden dabei auch Rückerstattungen zukommen ließ. „Es sei allerdings ‚unklar‘, warum die CPSC das Angebot des Unternehmens abgelehnt habe, das Rückrufprogramm auch um Produkte zu erweitern, die von Dritten verkauft wurden, und nun über eine Klage Maßnahmen erzwingen wolle, die nahezu identisch mit den Schritten seien, die Amazon bereits ergriffen habe“, heißt es weiter. Es ist nicht der einzige rechtliche Zwist, den Amazon in jüngster Zeit ausfechten muss. Erst kürzlich war das Unternehmen mit der US-Kartellaufsichtsbehörde FTC aneinandergeraten.

Entwickler von Facebook sollen Frauen ausspioniert haben

Es sind schwere Anschuldigungen, die sich derzeit gegen Facebook finden: 52 Mitarbeiter des Social-Media-Riesen – die meisten davon Männer – sollen in der Vergangenheit entlassen worden sein, weil diese ihre Rechte missbraucht und auf sensible Kundendaten zugegriffen hätten, berichtet Golem mit Verweis auf den britischen Telegraph. Dieser habe in einem Beitrag aus dem neuen Buch von Sheera Frenkel und Cecilia Kang zitiert, das tiefe Blicke hinter die Kulissen des Konzerns bieten soll.

Bei den Vorfällen sollen die Mitarbeiter aus dem technischen Bereich etwa den aktuellen Aufenthaltsort von Frauen nachverfolgt, private Nachrichten gelesen oder vermeintlich gelöschte Fotos eingesehen haben. Allein im Zeitraum zwischen Januar 2014 und August 2015 seien die besagten 52 Angestellten aufgrund des Datenmissbrauchs entlassen worden. Alex Stamos, ehemaliger Sicherheitschef, hätte die Führungsetage von Facebook damals gewarnt, „dass zusätzlich zu den erkannten Fällen mehrere Hundert ähnliche Fälle möglicherweise gar nicht aufgefallen seien“.

Anzeichen für größere Pleitewelle bleiben bisher aus

Viele fürchteten aufgrund der Corona-Pandemie und der mehrfachen Lockdowns eine große Insolvenzwelle, die über die deutsche Wirtschaft hinweg rolle. Doch trotz der angespannten Lage in Bereichen wie dem Gastgewerbe spreche die Entwicklung gegen ein solches Szenario, kommentierte das Statistische Bundesamt nun nach Angaben von Reuters. Ein massiver Anstieg an Insolvenzen sei bisher ausgeblieben: Selbst im April wurde ein Wert angemeldeter Unternehmenspleiten verzeichnet, der um neun Prozent unter dem Wert von 2020 und um 21 Prozent unter dem 2019-Wert lag.

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