Dass die Coronapandemie einen Großteil des Online-Shoppings in den E-Commerce verlagert hat, ist mittlerweile weitreichend bekannt. Wie der Online-Händler Galaxus nun anhand einer Auswertung der Einkäufe feststellt, verlagerte sich aber auch die Uhrzeit, zu der die Deutschen am liebsten einkaufen. Analysiert wurden dafür sämtliche Einkäufe auf galaxus.de, welche jeweils in den Monaten Januar bis Mai der Jahre 2019 bis 2022 getätigt wurden. Ergebnis: die neue Regelzeit fürs Shopping verlagert sich zunehmend in die spätere Tageshälfte.
Online-Shopping geht prinzipiell immer und überall. Dennoch nehmen sich die meisten Menschen hierfür etwas Zeit und Ruhe zum Preisvergleich oder für die Produktrecherche. Hierfür bot sich früher oft die morgendliche Bahnfahrt ins Büro an. Doch dies wurde durch Lockdowns und Homeoffice beendet.
Wie aus der Auswertung hervorgeht, lagen die Tageshöchstwerte von 2019 und 2020 noch am Vormittag zwischen 10 und 11 Uhr (mit 11,11 und 10,08 Prozent der Bestellungen respektive). Im Jahre 2021, mitten in der Pandemie und an einen neuen Status Quo angepasst, war der Tageshöchstwert plötzlich zwischen 20 und 21 Uhr am Abend (8,88 Prozent der Bestellungen). „Einkaufen ist auch Freizeit, und die Pandemie hat sich auf den Rhythmus ausgewirkt“, zitiert Galaxus dazu Marta Kwiatkowski Schenk vom Gottlieb-Duttweiler-Institut.
Neben dem beliebten Feierabend-Shopping, welches zumeist mobil am Smartphone geschieht, wird aber weiterhin auch der späte Vormittag gern genutzt. So zeigt die bisherige Auswertung des Jahres 2022 den Tageshöchstwert (8,94 Prozent der Bestellungen) um 11 Uhr an. Wie Galaxus schlussfolgert, erledigen viele Deutsche in diesem Zeitraum ihre Einkäufe, um für das Mittagessen mehr Zeit zu haben oder befinden sich gar bereits in einer frühen Mittagspause.
Alles in allem zeigt die Auswertung aber, dass sich Shopping, zumindest das der Galaxus-Kunden, zunehmend in die spätere Tageshälfte verlagert. So liegen Bestellungen am späten Abend, zwischen 21 und 22 Uhr, in den letzten beiden Jahren deutlich im Trend. Möglich macht dies vor allem die Bequemlichkeit des Shoppens am Smartphone.
Wie universell diese Zahlen sind, lässt sich ohne weitere Studien natürlich nicht direkt sagen. Eine derartige Analyse kann aber in jedem Fall helfen, Potenziale auszuschöpfen und besser zu nutzen. Online-Händler, welche ihre besten Umsatzzeiten kennen, können zu diesen beispielsweise gezielte Kampagnen schalten.
Wenn vermehrt am Abend geshoppt wird, lässt sich darüber hinaus schlussfolgern, dass viele Kunden dies per Smartphone machen. Um hier keine Kunden zu verlieren, sollten Händler also auf eine gute Usability der mobilen Ansicht ihres Online-Shops achten oder gar auf eine eigene App setzen.