Der frühe Vogel

Aggressive Strategie von Temu: So viel pumpt der Billig-Marktplatz in Werbung

Veröffentlicht: 11.03.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 11.03.2024
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Guten Morgen!
Zum Start in die neue Woche gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Beim Thema Werbestrategie macht dem Billig-Anbieter Temu so schnell keiner was vor
  • Die Aktie des Kochboxen-Anbieters HelloFresh ist schmerzhaft eingebrochen
  • Google kämpft mit WLAN-Problemen

 

Innerhalb kürzester Zeit hat sich Temu zu einem ernstzunehmenden Online-Anbieter entwickelt: Seit dem US-Start im Herbst 2022 und dem Eintritt in den deutschen Markt, im Frühjahr 2023, arbeitet das Unternehmen mit Hochdruck daran, den etablierten Playern Stück für Stück Anteile abzunehmen. Der Erfolg dürfte unter anderem auf die äußerst aggressive Marketing-Strategie zurückzuführen sein, die die Billig-Plattform an den Tag legt. Nun geben neue Zahlen Einblicke in die Thematik.

Kein anderes Unternehmen hat im letzten Jahr beispielsweise derart viel Werbung auf den Social-Media-Portalen des Facebook- und Instagram-Mutterkonzerns Meta geschaltet wie Temu. „Insgesamt hat die für Temu verantwortliche PDD Holdings Meta fast zwei Milliarden US-Dollar für Werbung bezahlt“, schreibt Heise Online mit Blick auf einen Bericht des Wall Street Journals. Die massiven Investitionen seien auch für Meta überraschend gekommen. 

Das Geld landete allerdings nicht nur bei Meta, sondern auch bei Google: Hier sei Temu mittlerweile unter den fünf größten Werbekunden zu finden. Der Anbieter selbst hatte solchen Angaben indes widersprochen, ohne allerdings selbst Auskunft über etwaige Ausgaben zu geben. Während namhafte Tech-Konzerne an vielen Stellen unter den Rückgängen von Werbebudgets aus der Branche leiden, sei das massive Werbebudget von Temu für sie „eine willkommene Einnahmequelle, die Rückgänge von anderer Seite mehr als ausgleicht“, heißt es weiter.

Nach Einschätzung der Experten des Instituts für Handelsforschung (IFH) werden die riesigen Werbebudgets wohl auch in näherer Zukunft nicht abbrechen: „Die haben tiefe Taschen und sind in der Lage, langfristig in den Markt zu investieren“ wird Branchenexperte Kai Hudetz zitiert, der sich im Februar geäußert hatte.

Aktie von HelloFresh stürzt massiv ab

Der Kochboxen-Anbieter HelloFresh hat zum Ende der vergangenen Woche an der Börse den größten Kursverlust in seiner Unternehmensgeschichte verzeichnen müssen: Zwischenzeitlich brachen die Papiere am Freitag um mehr als 45 Prozent ein. Sie bewegten sich um einen Wert von rund 6,80 Euro – so wenig hatten sie zuletzt Anfang 2019 gekostet.

Grund für die Entwicklung war die Absage an die eigenen, mittelfristig gesetzten Ziele. Unternehmenschef Dominik Richter hatte bis zum Jahr 2025 einen Umsatz in Höhe von zehn Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von einer Milliarde Euro anvisiert. Dies sei nach aktuellem Stand allerdings nicht zu halten, da auch für das aktuelle Jahr von schwächeren Geschäften auszugehen sei.

„Analysten sprechen von einem weiteren Schlag für die Glaubwürdigkeit der Managements, nachdem es bereits im November eine große Enttäuschung gegeben hatte“, berichtet das Manager Magazin.

Google kämpft mit WLAN-Problemen

Dass auch Branchenriesen wie Google technische Probleme haben können, zeigt ein aktueller Fall aus den USA: Seit Monaten soll der Konzern am neuen, überaus imposanten Hauptquartier in Bay View mit instabilen WLAN-Verbindungen kämpfen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sich laut Golem über nicht „funktionierendes oder bestenfalls lückenhaftes WLAN“ beschwert, schreibt das Portal und bezieht sich auf Reuters.

Um die Probleme zu lösen, müsste die Belegschaft etwa auf Netzwerkkabel zurückgreifen. Dies sei allerdings nicht ganz einfach, da der Campus weitläufig gebaut und beispielsweise mit sesselbestückten Arbeitsbereichen ausgestattet sei, sodass der Einsatz von Kabeln vor Ort nur mit Hürden umzusetzen ist. Aus diesem Grund sollen manche Angestellte Hotspots über ihre Smartphones nutzen. Manager hätten ihre Mitarbeitenden überdies angehalten, nach draußen beziehungsweise in Cafés zu gehen, wo es besseres WLAN gebe.

Google ließ über eine Sprecherin verlauten, dass man Verbesserungen bereits angestoßen habe und die Probleme in den nächsten Wochen in den Griff bekommen werde.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Markus 2024-03-16 10:17
Sie berichten immer über Google und Amazon und irgendwelche amerikanischen Wegelagerer. Wir haben so viele tolle Unternehmen in Deutschland Österreich und der Schweiz. Berichten Sie doch darüber und machen Sie uns bekannt. Oder sind Sie ein Amazon Google oder ein Händerlbund?

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Antwort der Redaktion

Hallo Markus,

auf diesem Newsportal berichten wir über aktuelle Entwicklungen aus der E-Commerce-Bran che. Zu der Branche gehören nun einmal auch unweigerlich Giganten, wie Amazon oder Google.
Allerdings berichten wir natürlich auch über Unternehmen aus Deutschland, beispielsweise in unseren Händlerporträts und Interviews. Hier finden Sie einige Beispiele:

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