Durchsuchungen in 15 Bundesländern

Razzia gegen Nutzer von illegalem Online-Marktplatz

Veröffentlicht: 25.06.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 25.06.2020

Der Polizei ist ein Schlag gegen Online-Kriminalität geglückt. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und das Polizeipräsidium Land Brandenburg am gestrigen Mittwoch verlauten ließen, habe es eine Razzia gegen Nutzer gegeben, die im Zusammenhang mit dem illegalen Marktplatz Crimenetwork.co stehen sollen. Dabei habe es 229 Durchsuchungen in insgesamt 15 Bundesländern gegeben, die schließlich in der vorläufigen Festnahme von 32 Personen mündete.

Die groß angelegte Razzia, an der nach Angaben von Golem mehr als 1.400 Polizisten beteiligt waren, ging auch über die deutschen Ländergrenzen hinweg: So habe es in diesem Zusammenhang in Österreich drei und in Polen eine weitere Durchsuchung gegeben.

Hauptbeschuldigtem werden 1.500 Straftaten zur Last gelegt

Insgesamt sollen sich nun elf Beschuldigte in Haft befinden. Als Hauptbeschuldigter gilt demnach ein 29-jährigen Brandenburger, der bereits zu Beginn der Woche von Spezialeinheiten festgenommen wurde. Ihm werden laut aktuellen Ermittlungen rund 1.500 Straftaten angelastet.

„Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben Betäubungsmittel, diverse Waffen, digitale Währungen und Unterlagen der Nutzer von Crimenetwork.co. Außerdem hätten sie Datenträger mit mehr als 300 Terabyte, über 700 elektronische Geräte wie Laptops und Mobilfunktelefone sowie Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich sichergestellt“, schreibt das Fachportal Golem.

Verkauf von Daten, Waffen oder Betäubungsmitteln

Bei Crimenetwork.co handele es sich um ein Online-Portal, in dem Daten und Informationen, Waren, aber auch Werkzeuge getauscht werden, die entweder im Zusammenhang mit bereits begangenen Straftaten stehen oder im Rahmen von künftigen Straftaten zum Einsatz kommen sollten. So sei es beispielsweise möglich gewesen, Betäubungsmittel, Falschgeld oder auch Hieb- und Stichwaffen über die Plattform zu kaufen. Auch sensible Informationen wie Konten- und Kreditkartendaten, die illegal beschafft worden seien, habe man dort kaufen können.

Also weitere Beispiele werden etwa Fälle genannt, in denen die Nutzer des Netzwerks digitale Bestellungen mit den Kontaktdaten Dritter bezahlten oder auch missbräuchliche Transaktionen ausgeführt haben.

„In akribischer Kleinarbeit ist es in den letzten Monaten gelungen, zahlreiche Personen zu identifizieren, die Crimenetwork.co für illegale Zwecke verwendeten“, zitiert Golem die Ermittler. Im Rahmen der Polizeiarbeit sei das Forum mittlerweile beschlagnahmt worden und kann 330 inländische und ausländische Verfahren eingeleitet worden.

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