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Netflix: Verbraucherschützer warnen vor Phishing

Veröffentlicht: 05.06.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 05.06.2023
Netflix

Netflix hat begonnen, gegen Konten-Sharing vorzugehen. Das sorgt bei vielen Nutzer:innen für Verunsicherung. Diese Verunsicherung nutzen Kriminelle aus, indem wieder vermehrt Phishing-Mails und -SMS im Namen von Netflix in Umlauf gebracht werden. Davor warnt nun Watchlist Internet. In den Nachrichten wird etwa vor einer drohenden Sperre des Kontos gewarnt oder es werden Abbuchungsprobleme vorgetäuscht. Wer eine E-Mail erhält, die vermeintlich von Netflix ist, sollte also besonders vorsichtig sein.

Nutzer:innen sollten nicht auf Links klicken, sondern die Nachrichten löschen. Die Phishing-Nachrichten fordern etwa auf, Zahlungsinformationen zu aktualisieren. Auf den ersten Blick sehen sie echt aus, kommen in der Regel aber mit den üblichen Rechtschreibfehlern daher und stammen von kryptischen Absendern. Auch die Links führen nicht zur echten Netflix-Seite, sondern zu einem Fake mit einer falschen URL. Wenn in einer Nachricht die Rede von einer Kontosperre die Rede ist, sollte am besten einfach überprüft werden, ob man noch Zugriff auf das eigene Konto hat. Wer Opfer von Phishing geworden ist, sollte das Passwort ändern, etwaige Abbuchungen vom Girokonto – sofern möglich – zurückbuchen und Anzeige erstatten.

YouTube entfernt Fake News zur US-Wahl nicht mehr

Bislang versuchte YouTube, soweit möglich, gegen Falschinformationen vorzugehen. Im Zuge der US-Wahlen 2020, bei denen Desinformationen auf dem Videoportal Hochkonjunktur hatten, gelobte die Plattform Besserung. Jetzt kommt die Kehrtwende: In einem Blogbeitrag hat die Google-Tochter angekündigt, ab sofort keine Inhalte mehr zu entfernen, „die falsche Behauptungen über weitverbreiteten Betrug, Fehler oder Pannen im Jahr 2020 und bei anderen vorausgegangenen US-Präsidentschaftswahlen aufstellen“, wie Heise berichtet.

Man habe diesen Schritt „sorgfältig abgewogen“. Der Schritt sei damals wichtig gewesen, aber: „Zwei Jahre, zehntausende Videolöschungen und einen Wahlzyklus später erkannten wir, dass es an der Zeit ist, die Auswirkungen dieser Maßnahme in der heutigen veränderten Landschaft neu zu bewerten.“ Das Entfernen entsprechender Inhalte helfe zwar beim Kampf gegen Fake News, könne aber auch dazu führen, „die politische Meinungsäußerung einzuschränken, ohne das Risiko von Gewalt oder anderen Schäden in der realen Welt wesentlich zu verringern“. Die Effektivität des bisherigen Vorgehens war zwar ohnehin zweifelhaft, die Medienorganisation Free Press hält den Schritt aber für eine „gefährliche Entscheidung“.

Anti-Fake-News-Chefin verlässt Twitter

Ella Irwin, die Anti-Fake-News-Chefin von Twitter, hat erklärt, den Kurznachrichtendienst zu verlassen – ohne Angabe von Gründen, wie die Tagesschau meldet. Irwin hatte den Posten erst vor einem Jahr übernommen. Der Schritt fällt mitten in die Debatte um halbherziges Vorgehen gegen Hassrede und Fake und kommt kurz nachdem Twitter sich aus dem EU-Verhaltenskodex zurückgezogen hat. Dieser freiwillige Kodex verlangt, dass Unternehmen gegen die Verbreitung von Falschinformationen vorgehen und regelmäßig Bericht erstatten. Zwar bleibe Twitter an die festgelegten Verhaltensregeln gebunden, unter Elon Musk bleibt Twitter aber eine Wundertüte.

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