Katastrophenwarnung aufs Smartphone

Cell-Broadcast: Test zum bundesweiten Warntag

Veröffentlicht: 08.09.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 08.09.2022

Falls am 8. Dezember überall die Telefone klingeln, sollte man dem ausnahmsweise einmal Beachtung schenken. Denn das Klingeln kommt dann, aller Voraussicht nach, nicht von vermeintlichen Europol-Betrügern oder der Schwiegermutter, sondern vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK). An dem besagten Tag findet zum ersten Mal seit zwei Jahren der bundesweite Warntag statt. Wie unter anderem T3n berichtet, wird dabei zum ersten Mal das System Cell-Broadcast getestet, welches ermöglichen soll, Warnmeldungen direkt ans Handy zu versenden.

Hochwasserkatastrophe führte zum Umdenken

Als es im vergangenen Jahr zu dem verheerenden Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kam, wurde die Diskussion um das System Cell-Broadcast laut. Mit dem System können Warnmeldungen an die gesamte Bevölkerung per SMS versendet werden – einer Technologie, welche seit Jahrzehnten existiert, die in Deutschland allerdings noch hinterherhinkt. 

So hatte die Hochwasserkatastrophe zur Folge, dass die Regierung beschloss, dieses Defizit künftig auszumerzen. Der ursprünglich für den September angesetzte Warntag wurde extra hierfür verschoben, denn die Netzbetreiber wollten das System vor der Generalprobe zunächst weiter testen.

BKK bittet Bevölkerung um Rückmeldung

Menschen, die sich am 8. Dezember in Bezirken aufhalten, welche an dem Test teilnehmen, erhalten neben einer SMS ein akustisches Warnsignal auf ihr Handy. Die Warnmeldung umgeht dabei auch Lautlos-Schaltungen von Smartphones. Jedoch muss, so heißt es bei Golem, der Empfang von Notfallbenachrichtigungen auf dem Smartphone aktiviert sein.

Wer das Signal erhalten hat, wird vom BKK gebeten, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Die Teilnahme an dieser ist über eine extra eingerichtete Website warnung-der-bevoelkerung.de oder über die Nina-App möglich. 

Ob der Warntag in diesem Jahr ein Erfolg wird, wird sich zeigen. Im Jahr 2020 blieben Teile der Bevölkerung verwundert zurück, denn statt angekündigter Sirenen herrschte Stille. Golem erkundigte sich bei den Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica, ob sich diese für den Test von Cell-Broadcast bereit fühlten. Die Resonanz dabei fiel gut aus.

Wirkbetrieb für Februar 2023 geplant

Der bundesweite Warntag im Dezember stellt nun die Generalprobe dar. Nach Erhebung des Feedbacks der Bevölkerung soll Cell-Broadcast dann planmäßig im Februar nächsten Jahres in den Wirkbetrieb übergehen. Das System soll dabei als eine Ergänzung zu weiteren Meldesystemen, wie TV und Radio, Apps und den weiterhin vorhandenen öffentlichen Alarmsirenen fungieren. 

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