Hausfrieden wahren

Facebook-Mitarbeiter bekommen Chatbot für kritische Verwandte

Veröffentlicht: 03.12.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 03.12.2019

Weihnachten ist das Fest der Familie. Für die einen bedeutet das Besinnlichkeit, für die anderen Stress und aufgeladene Diskussionen. Facebook-Mitarbeiter haben es dabei offenbar besonders schwer. So schwer, dass das Unternehmen nun mit einem Chatbot dabei helfen will, die richtigen Antworten auf die falschen Fragen liefern zu können. Einige Facebook-Mitarbeiter hätten gegenüber ihren Chefs geklagt, dass sie besorgt darüber seien, bei kritischen Fragen aus der Verwandtschaft zu Facebook keine guten Antworten liefern zu können, schreibt die New York Times.

Was etwa, wenn kritisiert wird, Facebook würde die Demokratie aushöhlen oder Mark Zuckerberg sammle persönliche Daten und untergrabe die Privatsphäre der Nutzer? Um genau auf solche Fragen die richtigen Antworten liefern zu können, ist bereits vor Thanksgiving ein Chatbot live gegangen, der den Facebook-Mitarbeitern die richtigen Antworten bietet. Die Antworten für den „Liam Bot“ getauften Helfer (warum er so heißt, ist unklar) hat die PR-Abteilung des Konzerns geliefert.

Vorgehen gegen Hassrede? Frag Liam

Kommt etwa die Frage auf, wie Facebook mit Hassrede umgeht, rät Liam, mit folgenden Informationen zu antworten: Facebook konsultiert Experten. Facebook hat die Zahl der Mitarbeiter erhöht, die die Inhalte im Netzwerk kontrollieren. Außerdem nutzt das Unternehmen KI, um Hassrede zu erkennen. Liam liefert dabei auch passende Statistiken, die belegen sollen, in welchem Umfang Facebook das Problem adressiert.

„Zu Themen, die in den Nachrichten vorkommen, fragen unsere Mitarbeiter regelmäßig nach Informationen für Freunde und Familie, deren Fragen oft über die Feiertage kommen. Diese haben wir in einen Chatbot eingespeist, den wir bereits seit dem Frühjahr testen“, erklärt eine Facebook-Sprecherin gegenüber der New York Times. Facebook geriet zuletzt regelmäßig ins Kreuzfeuer von Medien und Behörden, für die Mitarbeiter bedeutete das unangenehme Fragen, auf die sie selten Antworten hatten. In den vergangenen Jahren versuchte das Unternehmen offenbar, bequeme Antworten auf unbequeme Fragen über Newsletter oder interne Gruppen an die Mitarbeiter zu liefern, dies habe sich aber als nicht sehr effizient erwiesen. Daher werde nun Liam verwendet, der in seinen Antworten auch auf Nachrichtenbeiträge oder Blogposts verweist. Liam kann sogar bei technischen Problemen helfen, etwa wenn sich ein Verwandter nicht mehr in seinen Account einloggen kann, weil er das Passwort vergessen hat.

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