Selbstverpflichtung soll kommen

EU will gegen Cookie-Banner vorgehen

Veröffentlicht: 02.01.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 04.01.2024
EU

Ob nervige Cookie-Banner in ein paar Jahren noch so aussehen wie jetzt, ist fraglich. Sie fallen bislang nicht durch Einheitlichkeit auf und oft muss man sich durch diverse Einstellungen kämpfen, um die Cookies so einzustellen, wie man es möchte. Die eigentlich gute Idee hinter den Bannern sorgt auf Nutzerseite eher für Unmut. Wenn es nach EU-Justizkommissar Didier Reynders geht, soll sich das ändern.

Im Interview mit der Welt am Sonntag sagte Reynders: „Der Gebrauch von Cookies, um personenbezogene Daten zu verarbeiten, kann laut Gesetz nicht ohne die ausdrückliche Zustimmung der User erfolgen. Aber das bedeutet nicht, dass das Surfen im Netz am Ende eine lästige Angelegenheit werden darf.“ Man wolle gegen die wachsende „Cookie-Müdigkeit“ bei den Nutzer:innen vorgehen und gleichzeitig dafür sorgen, dass man die Werbemodelle besser verstehen kann.

Selbstverpflichtungsinitiative

Das ständige Abfragen per Cookie-Banner führe eher dazu, dass User automatisch allem zustimmen, anstatt sich mit den Cookies auseinanderzusetzen. Welche Folgen das dann für die Nutzung der eigenen Daten hat, ist dann oft egal. Die EU will dem künftig eine „Cookies-Selbstverpflichtungsinitiative“ entgegensetzen. Große Internetplattformen wie Amazon, Microsoft oder Meta sollen freiwillig zusagen, die User besser über Cookies zu informieren.

Die Hoffnung in Brüssel: Wenn die Großen sich selbst verpflichten, das Thema transparenter zu gestalten, dann werden auch kleinere Anbieter nachziehen. „Ich bin zuversichtlich, dass diese freiwillige Initiative die Türen für neue Online-Praktiken öffnen kann, die dann auch die Verbraucherrechte besser schützen“, so Reynders. Im Zuge der Selbstverpflichtung soll auf der entsprechenden Webseite auch gut sichtbar über das Geschäftsmodell des Unternehmens aufgeklärt werden. Vor allem die Nutzung personenbezogener Daten für Werbezwecke soll transparenter informiert werden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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