Das Thema Kreislaufwirtschaft wird aufgrund schwindender Ressourcen zunehmend wichtig und folglich auch auf EU-Ebene immer ernster genommen. Doch wie ein aktueller Bericht des Spiegels aufzeigt, haben Batterieverordnung, Ökodesign-Richtlinie und Recht auf Reparatur frappierende Defizite, welche Branchenexperten wie auch Verbraucherschützer jetzt anmahnen.
So widmen sich die besagten Gesetze und Richtlinie zwar großflächig den Vorhaltezeiten von Anleitungen, Software-Updates und Ersatzteilen, halten den Herstellern dabei aber tückische Hintertürchen offen. Möchte man ein iPhone mit defektem Display selbst reparieren, ist dies nunmehr zwar möglich, kann jedoch bis zu 500 Euro kosten.
Kosten, angesichts derer für viele Verbraucher:innen ein Neukauf deutlich sinnvoller scheinen mag. Abhilfe könnte hier ein gesetzlich verankertes Verbot von Serialisierung von Ersatzteilen schaffen, wie Reparaturexperte Steffen Vangerow dem Spiegel erklärt.
Demnach gibt es zwar durchaus Hersteller, die Ersatzteile für allerlei Geräte herstellen können. Doch werden diese Fremdersatzteile teilweise durch Softwareblockaden gesperrt. Vor allem Apple soll mit diesem Trick dafür sorgen wollen, dass nur Original-Ersatzteile erworben werden.
Als alternatives Konzept schlägt Vangerow einen freien Ersatzteilemarkt vor. Hierfür sei es jedoch auch notwendig, die Preise für Ersatzteile zu deckeln. Erst dann sei ein wahrer freier Wettbewerb möglich, auf dem externe Hersteller mit den Originalherstellern konkurrieren könnten.
Doch das sollte den Herstellern eher missfallen. Ein Vorschlag zur Güte des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) wäre folglich eine staatliche Bezuschussung als zusätzlicher Anreiz. Zwar sollte man meinen, Umweltschutz betreffe uns alle und dies sollte folglich als Anreiz genügen, doch steht dem offenbar das wirtschaftliche Interesse der Tech-Konzerne entgegen.