Der frühe Vogel

Nutzerrückgang und Stellenabbau: Disney+ in der Abwärtsspirale

Veröffentlicht: 09.02.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 09.02.2023
Disney+ auf Fernseher mit Popcorn

Es läuft aktuell nicht beim Unterhaltungskonzern Walt Disney. Wie das Unternehmen jetzt bekannt gab, plane man ein Umgestaltung, Disney will sich neu aufstellen und in diesem Zuge rund 7.000 Stellen streichen. „Es ist Zeit für eine weitere Transformation“, bestätigte Disney-Chef Bob Iger laut dem Handelsblatt. Rund vier Prozent der Belegschaft sind von den Kürzungen betroffen. Nach eigenen Angaben will Disney Abläufe straffen, Geschäfte effizienter gestalten und Kosten senken, insgesamt soll durch die Umstrukturierung an die 5,5 Milliarden Dollar eingespart werden.

Disney musste mit dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ erst kürzlich einen Rückschlag einstecken. Erstmals verlor man Abonnenten, zum Jahresende 2022 verzeichnete man 161,8 Millionen Nutzer weltweit und damit ein Prozent weniger als noch im dritten Quartal des vergangenen Jahres. Damit verlor Disney+ im Kampf der Streamingdienste und gegenüber Netflix ordentlich an Boden, der Konkurrent konnte im vierten Quartal 2022 ein überraschendes Wachstum von 7,6 Millionen Nutzer auf 231 Millionen verzeichnen. Hintergrund der rückläufigen Abozahlen waren unter anderem der Rechteverlust von Cricket-Sportrechten in Indien.

Auch mit Blick auf die Umsätze sieht es bei Disney+ alles andere als rosig aus. Hier wurden im Schlussquartal erneut eine Milliarde Dollar Verlust verzeichnet, insgesamt beläuft sich dieser seit der Gründung 2019 nun auf neun Milliarden Dollar, bis 2024 will der Streamingdienst profitabel agieren. Um das zu erreichen, will der Konzern auch in der Streamingsparte ordentlich einsparen. 2,5 Milliarden Dollar sollen bei Vertriebs-, Betriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten gekürzt werden, drei Milliarden Dollar durch den Wegfall von Stellen und Kürzungen bei Nicht-Sport-Inhalten.

Online-Umsätze wachsen wegen Inflation

Für Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien wird ein Wachstum der Non-Food-Online-Umsätze von bis zu vier Prozent erwartet. Dies ist vor allem auf die inflationsbedingten Preissteigerungen zurückzuführen. Gleichzeitig werden die Verkaufsmengen um bis zu fünf Prozent sinken. Das geht aus einer neuen Studie der Liefersoftware Metapack, des Zahlungsanbieters Shipstation sowie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Retail Economics hervor, für die über 730 Einzelhandelsunternehmen aus acht Ländern befragt wurden.

Die steigenden Preise haben sich nachhaltig auf das Konsumverhalten hierzulande ausgewirkt. Wie ecommercenews mit Verweis auf die Befragung schreibt, planen über 30 Prozent der deutschen Konsumenten aufgrund steigender Preise nur noch Produkte zu kaufen, die sie wirklich brauchen. Dem Bericht zufolge ist Produktkategorie Möbel & Haushalt am stärksten gefährdet: 68 Prozent der Verbraucher planen, ihre Bestellung zu verschieben oder gänzlich zu stornieren. Dicht gefolgt von Elektronikartikeln mit 66 Prozent. Durch die Inflation ist auch die Nachfrage bei Second-Hand-Marktplätzen gestiegen. Jeder vierte Online-Shopper gab an, in diesem Jahr auf einer solchen Plattform einkaufen zu wollen.

Walmart erleichtert den Marktplatz-Einstieg

Mit dem Angebot „New-Seller Savings“ will Walmart neue Händler auf seinen Marktplatz bringen und schafft dafür verschiedene Anreize. Unter anderem werden neuen Verkäufern, die Tools und Services des Unternehmens nutzen wollen, 90 Tage bis zu 25 Prozent Provisionsnachlass gewährt, so die Internetworld. Außerdem wird den Verkäufern End-to-End-Fulfillment-Services sowie Unterstützung im Bereich SEO angeboten. Mit einem Preisfindungstool will der Konzern seinen Händlern zusätzlich bei der Konkurrenzanalyse unter die Arme greifen.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.