eBay bringt umstrittenes Retouren-Programm nach Europa

Veröffentlicht: 09.09.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 09.09.2013

Das Online-Auktionshaus eBay will nach zahlreichen Veränderungen in der Produktpräsentation bzw. in den Foto-Richtlinien sowie in den Kriterien für Händler mit Top-Bewertung anscheinend nun auch das Retouren-Management erneuern. Das Programm sorgte schon in den USA und in Großbritannien für Aufregung. In Deutschland hingegen, könnte es sich für viele Händler durchaus nützlich gestalten.

EBay-Managed-Returns

„EBay-Managed-Returns“ heißt das neue Rücksende-Verfahren, das bereits für Wirbel sorgte. Das Retouren-Programm soll, laut t3n, direkt in die Plattform des Auktionshauses eingebunden werden und dafür sorgen, dass Kunden im Falle einer Rücksendung nicht mehr gezwungen sind, den entsprechenden Händler oder Kundenservice zu kontaktieren. Um den Prozess zu vereinfachen und zu vereinheitlichen, will eBay künftig einen Rückgabe-Button einführen, über den Kunden sowohl den Retouren-Lieferschein als auch das Paket-Label ausdrucken können. Die entsprechenden Kosten werden dann je nach Einstellung auf das Paypal-Konto des Händlers oder des Käufers gebucht.

Klingt eigentlich ganz sinnvoll? Ist es auch. Und gerade in Deutschland – wo eine Inanspruchnahme des Widerrufrechts nach einem Online-Kauf allein durch die Rücksendung der Ware signalisiert bzw. durchgeführt werden kann, könnte die neue Methode Zeit und Geld sparen. Andernorts, zum Beispiel in Großbritannien, herrscht allerdings anderes Recht und Händler befürchten durch das vereinfachte Retouren-Management steigende Rücksendezahlen und Kosten.

Da eBays Retouren-Programm ein freiwilliger Service ist, sollten skeptische Händler eigentlich keine Probleme bekommen. Für Empörung sorgte allerdings eine irrtümliche Freischaltung bei britischen Händlern, die daraufhin ihren Unmut verkündeten.

Wann genau das Rücksende-Management in Deutschland eingeführt werden soll, ist noch nicht bekannt. Doch es bleibt zu erwarten, dass die Vereinfachung in Deutschland wohl eher als Hilfestellung gelten und – begünstigt durch deutsches Recht – nicht als unliebsame Neuerung aufgenommen wird.

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