Großer Ausverkauf bei Ebay: Was bleibt vom Unternehmen?

Veröffentlicht: 18.06.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 18.06.2015

Ebay wird Paypal bald abspalten – aber damit endet es nicht. Das Unternehmen plant offenbar auch den Verkauf seiner Enterprise-Abteilung. Potenzielle Käufer sollen bereits in Betracht gezogen werden – damit würde Ebay den zweiten großen Umsatztreiber verlieren.

(Bildquelle Ungewissheit: ra2studio via Shutterstock)

Nicht nur Paypal, auch Ebay Enterprise wird wohl bald nicht mehr Teil von Ebay sein. Das berichtet BloombergBusiness und beruft sich auf Insiderinformationen. Derzeit plant Ebay offenbar den Verkauf der Enterprise-Abteilung und soll bereits potenzielle Käufer im Blick haben und wolle sich bis zum 1. Juli festlegen. Unter den Kandidaten für die Übernahme soll sich das das Private-Equity-Unternehmen Thomas H. Lee Partners befinden.

Der Verkauf von Ebay Enterprise könnte zu einer Bewertung von 1 – 1,5 Milliarden US-Dollar führen, so die Insider. Dass man nach neuen Lösungen für Ebay Enterprise suche, hatte Ebay bereits im Januar verkündet. Damit zog das Unternehmen Konsequenzen aus der schlechten Leistung seines Online-Marktplatzes und hatte den Verkauf oder den Börsengang von Ebay Enterprise in Betracht gezogen.

 

Marktplatz-Geschäft wächst nur langsam

Ebay hatte damals erklärt, dass sich durch die Aufspaltung des Unternehmens „beide Geschäftsbereiche auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können“. Bleibt nur die Frage, was von Ebay übrig bleibt – Paypal und Ebay Enterprise gehören nämlich zu den Zugpferden des Unternehmens. Der Marktplatz strauchelt bereits seit geraumer Zeit, machte im Geschäftsjahr 2014 zwar 49,2 Prozent des Gesamtumsatzes aus, wuchs im Vergleich zu 2013 aber nur um 6 Prozent. Paypal hingegen legte um ganze 19 Prozent zu. Damit dürfte der Marktplatz durch die Abspaltung noch stärker in Bedrängnis geraten.

Zu den aktuellen Gerüchten erklärte die Ebay-Sprecherin Johnna Hoff lediglich, dass man „strategische Alternativen“ untersuche. Thomas H. Lee kommentierte die Meldung nicht. Sicher ist allerdings, dass für Ebay – und die Händler des Marktplatzes – eine sehr spannende Zeit bevorsteht.

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