Service hat seinen Preis: Transportkosten von Amazon erreichen neues Rekordniveau

Veröffentlicht: 10.02.2017 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 10.02.2017

Dass Amazon die Logistik mehr und mehr selbst in die Hand nimmt, macht sich zunehmend bemerkbar, denn im letzten Jahr gab der Online-Händler insgesamt 7,2 Milliarden Dollar für den Transport von Paketen aus – so viel wie nie zuvor. 2015 lag die Summe dagegen noch bei 5 Milliarden Dollar.

Amazon-Pakete

Jeramey Lende / Shutterstock.com

Amazon hat vor Kurzem seine Geschäftszahlen für das vergangene Weihnachtsquartal präsentiert. Zwar konnte der Online-Händler insgesamt abermals positive Zahlen vorzeigen, doch die Anleger reagierten dennoch enttäuscht, denn sie hatten mit schlichtweg mehr gerechnet, weswegen die Aktie nachbörslich um vier Prozent nach unten ging. Doch woran lag es überhaupt, dass Amazon kein weiteres Rekordquartal darlegen konnte?

Ein entscheidender Faktor dahingehend wurde nun von GeekWire entdeckt, die sich die Zahlen noch einmal genauer angesehen und neue Rekordausgaben entdeckt haben, die Amazon im vergangenen Jahr getätigt hat. Erstmals in der Unternehmensgeschichte wurden mehr als 7 Milliarden Dollar für den Transport von Paketen ausgegeben, wobei allein im letzten Quartal 2,6 Milliarden Dollar anfielen. Zum Vergleich: 2015 lagen die Transportkosten noch bei rund 5 Milliarden Dollar.

Entwicklung der Transportkosten von Amazon

© GeekWire - Screenshot 

Zukünftiger Kostenrückgang eher unwahrscheinlich

Einen erheblichen Anteil daran hat zweifelsohne der kostenlose Versand im Zuge des Prime-Programms. Die Anzahl an verfügbaren Produkten, die in diese Kategorie fallen, sollen laut Amazon-Geschäftsführer Jeff Bezos um 73 Prozent auf insgesamt 50 Millionen angestiegen sein, wie dem offiziellen Jahresendbericht zu entnehmen ist. Generell sei, so Amazon-CFO Brian Olsavsky während einer Konferenz, die Quote an Produkten, die von den hauseigenen Warenhäusern aus verschickt wurden, um 40 Prozent nach oben gegangen.

„Wir erledigen das Fulfillment für uns und unsere Partner in einer weitaus höheren Geschwindigkeit“, erläutert Olsavsky. „Es handelt sich hierbei um die übliche Auswirkungen der kostenlosen Lieferung, aber auch um eine höhere Wachstumsrate im Fulfillment-Programm.“

Dass die Transportkosten in naher Zukunft wieder sinken werden, scheint insgesamt äußerst unwahrscheinlich – schließlich setzt Amazon alles daran, den Versand weniger von externen Logistikunternehmen, sondern vielmehr verstärkt selbst in die Hand zu nehmen. Dazu gehören eigene Infrastrukturen am Boden, auf See und in der Luft.

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