Produktpiraterie: Fälschungen kommen zunehmend aus der EU

Veröffentlicht: 23.06.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 23.06.2017

Produktpiraten machen Händlern und Herstellern das Leben schwer. Dabei schädigen sie nicht nur die Branche, sondern am Ende auch die Kunden. Eine neue Studie zeigt, dass sich jedoch – genau wie der seriöse Markt – auch die „Piraterie-Branche“ immer weiter entwickelt und sich einiges geändert hat.

Piratenflagge im Wind
© donfiore – shutterstock.com

Das Problem mit Produktpiraterie ist ein Thema, mit dem sich Händler und Hersteller immerwährend auseinandersetzen müssen – und zwar sowohl, um das eigene Geschäft zu schützen als auch um die Kunden vor den Produktfälschungen und deren potenziellen Gefahren zu bewahren.

Asien als Hauptmotor für Produktpiraterie

Besonders der asiatische Raum hat mit Blick auf Produktpiraterie einen schlechten Ruf. Und das nicht umsonst: Die folgende Statista-Grafik zeigt, dass in den vergangenen Jahren meist mehr als die Hälfte der vom deutschen Zoll beschlagnahmten Produktfälschungen aus China kamen. Auch Hongkong selbst oder Länder wie Singapur und Thailand sind in der Statistik vertreten.

 

Infografik: Die meisten Plagiate kommen aus Fernost | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista 

Produktfälschungen aus der EU nehmen zu

Doch wie es scheint, sind die Täter nicht nur am anderen Ende der Welt aktiv. Immer mehr Produktpiraten produzieren innerhalb der Grenzen der Europäischen Union. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie, die das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) sowie die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) durchgeführt haben.

Wie bei Spiegel zu lesen ist, nutzen die Hersteller im Rahmen der Produktfälschungen jedoch gefälschte Etiketten und Verpackungen, die wiederum aus Regionen kommen, die außerhalb der EU-Grenzen liegen.

Produktpiraten: Drehkreuze auf der ganzen Welt

Und noch weitere Resultate offenbart die Studie: So haben sich die Autoren auch intensiv mit den internationalen Drehkreuzen für Produktfälschungen beschäftigt und kamen zu dem Schluss, dass insbesondere Hongkong, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Singapur als zentrale Handelsdrehkreuze fungieren. Hier werden „ganze Containerladungen gefälschter Waren“ umgeschlagen und dann über Logistikdienste und postalische Unternehmen weiter befördert.

„Die einzige Antwort darauf ist eine engere Zusammenarbeit zwischen nationalen Zollbehörden, Strafverfolgungsbehörden, internationalen Organisationen, Unternehmen und Verbrauchern“, fasst Rolf Alter von der OECD laut Spiegel zusammen.

 

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