Großinvestor Carl Icahn fordert Rücktritt von eBay-Vorstand

Veröffentlicht: 24.02.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 24.02.2014

PayPal soll von eBay losgelöst und ein eigenständiges Unternehmen werden, das fordert der US-Großinvestor Carl Icahn schon seit Wochen. Diesmal hat er einen offenen Brief an die eBay-Aktionäre geschrieben und fordert darin zusätzlich den Rücktritt von zwei eBay-Vorständen.

Carl Icahn möchte die Abspaltung PayPals von eBay.

(Bildquelle Investor-Cloud: phloxii via Shutterstock)

Der US-Großinvestor Carl Icahn hat wieder einen Aufruf gegen eBays Geschäftsführung gerichtet. Nachdem er bereits im Januar eine Abspaltung PayPals von eBay forderte, hat der 78-Jährige nun einen offenen Brief an die eBay-Aktionäre geschrieben. Darin fordert er erneut eine Abspaltung von PayPal und damit verbunden auch den Rücktritt von zwei eBay-Vorstandsmitgliedern. Die eBay-Aktionäre ruft er auf, ihn zu unterstützen und von ihm vorgeschlagene Experten zu neuen eBay-Vorstandsmitgliedern zu wählen. EBay selbst hat die Forderungen von Carl Icahn erneut mit einer Stellungnahme zurückgewiesen.

EBay-Vorstände würden eigene Interessen verfolgen

„Zwei unterschiedliche und hochspezialisierte Unternehmen würden den Aktionären und Mitarbeitern die beste Möglichkeit bieten, langfristig konkurrenzfähig zu bleiben“, schreibt Carl Icahn in seinem Brief. Seiner Meinung nach werde der wahre Unternehmenswert von eBay und PayPal erst dann zutage treten, wenn die beiden Unternehmen separat agieren würden. Nur so könne PayPal Marktführer bleiben, denn bislang werde der Bezahldienst nach Ansicht von Icahn durch eBay in seinen Möglichkeiten zurückgehalten.

Icahn geht in seinem Brief die eBay-Vorstände scharf an. So wirft er ihnen vor, eigene Interessen zu verfolgen, während eBay-Chef John Donahoe entweder eingeschlafen oder total naiv sein müsse, um das nicht zu bemerken, so Icahn.

Die Abspaltung PayPals von eBay sei weiterhin notwendig

Marc Andreessen wirft Icahn vor, illoyal gegenüber eBay zu sein und nicht im Interesse des Unternehmens zu arbeiten. Das gehe aus verschiedenen Übernahmen hervor, die Andreessen in der Vergangenheit verantwortet hätte. Andreessen sei nach Ansicht von Icahn bei dem Kauf von Skype-Anteilen von eBay durch eine Investorengruppe beteiligt gewesen, obwohl er gleichzeitig selbst im Vorstand von ebay gewesen sei. An Scott Cook, seinerseits auch Vorstandsmitglied von eBay kritisiert Carl Icahn, dass er gleichzeitig Gründer und Geschäftsführer des Bezahldienstes Intuit sei, laut Großinvestor Icahn ein direkter Konkurrent von PayPal. „Hat Herr Cook Angst davor, PayPal von eBay abzuspalten, weil dann sein eigenes Unternehmen darunter leiden könnte?“, fragt Carl Icahn in seinem offenen Brief spöttisch.

EBay selbst hat bereits Stellung zu den aktuellen Vorwürfen des Großinvestors Carl Icahn genommen und eine Pressemitteilung veröffentlicht: „Marc Andreessen und Scott Cook bringen außergewöhnliche Erfahrungen, Wissen und Führungsqualitäten für eBay. Zudem arbeite eBays Geschäftsführung transparent und der Vorstand lege all seine Tätigkeiten offen“, heißt es von eBay.

Der Großinvestor Carl Icahn hält weniger als ein Prozent Anteile an eBay. Dennoch forderte er bereits vor einigen Wochen medienwirksam die Abspaltung PayPals von eBay. EBay-Chef John Donahoe hatte bereits damals den Vorschlag von Icahn abgetan. Seiner Meinung nach werde PayPal mit eBay erfolgreicher.

Icahn ist dafür bekannt, Anteile an Unternehmen zu erwerben und dann radikale Forderungen an die Geschäftsführungen zu stellen. Erst kürzlich kaufte er sich Apple-Anteile und forderte von Apple selbst, Apple-Aktien aufzukaufen und so den Kurs der eigenen Aktien zu treiben. Diese Forderung hat er inzwischen zurückgezogen.

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