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Mehr Gebühren beim Verpackungsmüll: Das sagen unsere Leser zur Forderung

Veröffentlicht: 15.01.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 15.01.2019
Kartons

Vergangene Woche legte der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) eine neue Studie vor: Laut dieser steig die Abfallmenge aus Papier in den vergangenen zehn Jahren um stolze 2,75 Millionen Tonnen. Dabei machten vor allem die Verpackungen den Löwenanteil aus. Da sich die gestiegenen Müllgebühren laut VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp besonders auf die Bürger auswirken, fordert er nun von den Versandhändlern eine höhere Kostenübernahme bei der Altpapiersammlung (wir berichteten). Sowohl in den sozialen Medien als auch auf unserer Seite hat diese Forderung zu regen Diskussionen unter unseren Lesern geführt. 

Unveständnis auf Seiten der kleinen Händler

„Wir Händler sollen also die Gewinnabsichten der Firmen unterstützen? Wir bezahlen bereits Lizenzgebühren – wenn der Anteil, den die Firmen dem Dual-System nicht [zahlen], reicht dann sollten Gespräche auf der Ebene stattfinden, anstelle uns Händler noch weiter zu belasten“, heißt es beispielsweise von einem Leser dazu. „Da werden die deutschen Onlinehändler wieder mit einer unausgereiften Gebühr bestraft“, kommentiert ein anderer. Vor allem die großen Konzerne werden von den kleinen Online-Händlern in der Pflicht gesehen: „Ich denke es sind die Großen, die neue Kartonagen verwenden und damit viel Müll hinterlassen.“

Viele Verkäufer haben sogar ihre ganz eigenen Wege gefunden, um den Verpackungsmüll zu reduzieren: „Wir sind ständig bestrebt so kompakt wie möglich und mit so wenig Verpackung wie möglich zu versenden! Für uns als Onlineshop für Bio-Produkte ist es ausserdem ein Herzensanliegen so weit wie möglich ökologisch verträgliche Verpackungen zu verwenden. Aber, die Großen müssen hier vorangehen und kompostierbare- oder Mehrweg-Systeme entwickeln, das schaffen die tausenden kleinen Shops nicht. Wir 'hängen' uns dann gerne an diese Systeme dran, wenn es hilft Verpackungsmüll zu vermeiden.“ Dieser Vorschlag erreichte uns ebenfalls über das Kontaktformular. „Ich habe mir eine kleine Maschine gebaut um die Schachteln so zu verkleinern, wie ich sie brauche“, so der kreative Vorschlag eines weiteren Lesers.

Bei der Problematik von wiederverwendbaren Materialien stehen aber auch die KEP-Unternehmen in der Verantwortung: „Naja, wenn die Versanddienstleister sorgfältiger mit den Paketen umgehen würden, bräuchte man auch nicht so viel Verpackungsmaterial“, meint ein Leser.

Verbraucher stehen ebenfalls in der Pflicht

Neben der offenkundigen Verärgerung über die Pläne des Verbandes, gab es aber auch Lösungsvorschläge: „Wieso darf nicht einfach jeder wieder Altpapier sammeln? Vor einigen Jahren hat man dafür sogar noch Geld bekommen. Verpackung sollte dem Inhalt so ziemlich angepaßt sein. Spart Transportfahrzeuge, die unnötig fahren müssen, Lagerplatz der geheizt oder gekühlt werden muß und vieles mehr.“

Nach Empfindung der Händler sollten aber auch die Verbraucher in die Pflicht genommen werden, für weniger Verpackungsmüll zu sorgen. „Das macht zwar in gewissem Maße Sinn, und es ist schön, dass so an die Umwelt gedacht wird, nur... wie sieht es aus mit Hinweisen an die Verbraucher, wie sie mit dem Verpackungsmüll umgehen sollen?“ Weiter heißt es: „Vielleicht sollten aber auch die Kunden mal nachdenken und nicht jeden Tag bei Amazon bestellen, sondern Bestellungen zusammenfassen. Das würde den Müll auch erheblich reduzieren.“

Die oben angeführten Beispiele zeigen, wie sehr das Thema Verpackungsmüll auch die hiesigen Online-Händler beschäftigt und dass sich viele dahingehend bereits entsprechende Gedanken gemacht haben, um diese so weit wie möglich zu reduzieren.

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