Streiks, Verspätungen, marode Schienen

Deutsche Bahn fährt Milliardenverlust ein

Veröffentlicht: 22.03.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 22.03.2024
Zug Deutsche Bahn

Es zeichnete sich ab, nun wurde das Minus, welches die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr erwirtschaftet hat, bestätigt: 2023 fuhr der Konzern einen erheblichen Verlust von 2,4 Milliarden Euro ein. Im Jahr davor lag dieser noch bei „nur“ 227 Millionen Euro. Auch der Umsatz des Unternehmens sank im selben Zeitraum um 13 Prozent auf etwa 45,2 Milliarden Euro. Dies wurde hauptsächlich auf hohe Kosten für Bau, Energie und Personal und steigende Zinsen zurückgeführt. Aber auch die Streiks, welche das Unternehmen in den letzten Monaten immer wieder trafen, sollen laut der Tagesschau zu den „negativen Effekten“ in Höhe von fast 200 Millionen Euro beitragen haben.

Probleme im Güterverkehr bei der Tochtergesellschaft DB Cargo trugen ebenfalls zum schlechten Ergebnis bei, wie aus den jetzt veröffentlichten aktuellen Bilanzzahlen hervorgeht. 

Bahn wird weiterhin unpünktlich bleiben

Besonders ärgerlich für Kunden: Auch die Pünktlichkeit lässt bei der Deutschen Bahn erheblich zu wünschen übrig. Nur 64 Prozent der Fernverkehrszüge waren im vergangenen Jahr ohne Verspätung unterwegs, 2022 waren es noch 65,2 Prozent. Auch im Güterverkehr nahmen die Verspätungen zu. Während 2022 noch 91,8 Prozent der Züge pünktlich waren, lag die Quote 2023 nur noch bei 91,0 Prozent. Eine Hauptursache für die Verspätungen im vergangenen Jahr waren überlastete Strecken und ein vielerorts sanierungsbedürftiges Netz. Trotzdem blieb die Nachfrage im Bahnverkehr hoch. Bei einem Wachstum von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kam die Bahn auf etwa 1,8 Milliarden Fahrten in 2023.

Die Bahn und die Bundesregierung planen in den kommenden Jahren eine erhebliche Investition in das Schienennetz. Diese intensive Bautätigkeit dürfte jedoch den Verkehr auch in den nächsten Jahren beeinträchtigen. Eine unmittelbare Besserung der Situation ist daher nicht in Sicht.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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