Ranking-Faktoren und Links: Google-Mitarbeiter plaudert aus dem Nähkästchen

Veröffentlicht: 21.09.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.09.2017

Um die Google-Suche ranken sich viele Spekulationen. Seit Jahren versucht die SEO-Branche herauszufinden, nach welchen Faktoren der Algorithmus der Suchmaschine die Seiten wertet. Doch nun plaudert Google aus dem Nähkästchen und lüftet einige Geheimnisse.

© tongcom photographer / Shutterstock.com

Lange hat die SEO-Branche die Ranking-Faktoren von Google gesucht. Die Faktoren – vor allem ihre Wichtigkeit – sind der Heilige Gral der Branche, die sich auf die Suchmaschinenoptimierung fokussiert hat. Wer die Faktoren nämlich kennt, kann Websites in den Suchergebnissen ganz nach vorne bringen. Doch nun haben zwei Mitarbeiter aus dem Such-Team von Google aus dem Nähkästchen geplaudert und damit den Mythos „Ranking-Faktor“ zumindest teilweise entzaubert.

Wie GoogleWatchBlog berichtet, erklärten die beiden Mitarbeiter, dass es keine Top-Ranking-Faktoren gebe. „Das bedeutet, dass je nach Suchanfrage und Kontext andere Faktoren zum Einsatz kommen und dass es kein allgemein gültiges Konzept gibt“, schreibt GoogleWatchBlog weiter. Das mache Sinn, da sich über die Websuche sowohl alter als auch aktueller Content finden lasse. Zudem sollen Fake News und falsche Informationen möglichst ausgeschlossen werden. „Der Algorithmus versucht, relevante und tolle Ergebnisse auf die Suchanfrage des Nutzers zu zeigen“, erklärt einer der Mitarbeiter auf Twitter. Ranking-Faktoren einzusetzen, sei kurzfristiges Denken.

Backlinks sind nicht mehr wichtig

Auch zum Thema Links bzw. Backlinks hatten die Google-Mitarbeiter einer Überraschung parat: Auch wenn es früher darauf ankam, einfach möglichst viele Verlinkungen aufzubauen, um die Seite nach vorne zu bringen, spielt das heute kaum noch eine Rolle mehr. Auch Seiten „ohne einen einzigen Backlink“ können heutzutage ganz vorne in den Suchergebnissen auftauchen. Entscheidend seien vielmehr Relevanz und Inhalt – und den können die Algorithmen inzwischen erkennen und einordnen.

Ein Beispiel: Ein aktuelles Ereignis, über das in den Medien berichtet wird, kann noch nicht so viele Links aufgebaut haben wie eine Meldung von vor einigen Wochen oder Monaten. Trotzdem ist die Meldung relevanter für die Menschen und wird deshalb besser bewertet.

Macht dieser Ansatz das Leben der SEO-Experten schwieriger? In gewisser Weise schon, da sie nicht mehr nach rigiden Faktoren arbeiten können. Der Vorteil ist, dass sie damit allerdings auch etwas mehr Freiheiten haben und auch Seiten ohne Backlinks zum Erfolg führen können. Außerdem heißt es ja auch nicht, dass der Google-Algorithmus gar nicht mehr nach Faktoren arbeitet – es gibt einfach keine Allgemeinlösung mehr. Zudem wirft der Ansatz von Google auch Linkschleudern und SEO-Spammern Knüppel zwischen die Beine. Und das dürfte die SEOs zweifellos freuen.

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