Facebook: Über 30 Millionen mehr Userdaten gestohlen als vermutet

Veröffentlicht: 05.04.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 05.04.2018

Die unrechtmäßige Weitergabe von Nutzerdaten betraf wohl deutlich mehr Facebook-Accounts als ursprünglich angenommen. Auch deutsche User sollen betroffen sein. Facebook will in den kommenden Tagen die Personen informieren.

Facebook-Accounts verschiedene Geräte
© LightField Studios / shutterstock.com

Und täglich grüßt der Datenskandal: Mal wieder sind neue Informationen rund um die unzulässige Datenverwendung der britischen Analysefirma Cambridge Analytica bekannt geworden. War ursprünglich von „nur“ 50 Millionen Useraccounts die Rede, wurde diese Zahl jetzt von Facebook selber auf 87 Millionen hochkorrigiert. Die meisten Nutzer (70 Millionen) stammen aus den USA. Aber auch auf den Philippinen, Indonesien und Großbritannien wurden Informationen von über einer Million User verwendet.

© Betroffene Userkonten Facebook
© Screenshot Facebook

In einem Blogpost von Technikvorstand Mike Schroepfer geht das soziale Netzwerk außerdem darauf ein, was man in den nächsten Monaten für Schritte unternehmen werde, um die Sicherheit der User künftig zu gewährleisten. So wurde bereits das Feature gelöscht, welches Usern erlaubte, andere Nutzer anhand von Telefonnummer und E-Mail-Adresse zu suchen. Außerdem soll die Kontrolle der auf Facebook verfügbaren Apps verstärkt und gleichzeitig deren Transparenz erhöht werden.

Auch deutsche Accounts betroffen

Nach neuesten Erkenntnissen sollen auch knapp 310.000 deutsche Nutzer betroffen sein. Wie heise.de mit Verweis auf die dpa schreibt, sollen sich zwar lediglich 65 Personen an der Umfrage-App beteiligt haben, dessen Entwickler letztendlich die Informationen an Cambridge Analytica weitergegeben hat, allerdings erlaubte diese auch den Zugriff auf die Daten von Freunden. Nur dadurch kam es auf die astronomische Zahl von 87 Millionen Nutzerkonten. Am 09. April will Facebook alle betroffenen User kontaktieren.

Inzwischen hat sich abermals Mark Zuckerberg zum Thema geäußert. Nachdem er gestern bereits mitteilte, die bald in der EU komplett in Kraft tretende DSGVO nur in Europa umzusetzen, reagierte er nun auf die Forderungen eines Investors nach seinem Rücktritt. Nach Informationen der FAZ hält er sich nach wie vor für den richtigen Vorstandschef von Facebook. „Ich denke, im Leben geht es darum, aus Fehlern zu lernen“, so Zuckerberg.

 

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