#DHDL StartUp-Check

Von antibakterieller Tapete und Duschbrocken

Veröffentlicht: 16.04.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 16.04.2020

Mit der sechsten Folge endet die siebte Staffel von „Die Höhle der Löwen“. Es wird die letzte Folge von Urgestein Frank Thelen – für ihn wird Nico Rosberg ab der nächsten Staffel in der Investorenreihe sitzen. Wir blicken auf die StartUps, die sich in der Finalfolge präsentieren.

Panthergrip: Unverrutschbare Schienbeinschoner

Der leidenschaftliche Fußballer Hannes Mirow stört sich vor allem an den Schienbeinschonern, die sperrig und unhandlich sind. Durch häufiges Verrutschen verlieren die Schoner ihre Schutzwirkung und werden zum Störfaktor, so Mirow. Nachdem ein Freund sich beim Fußballspielen das Schienbein gebrochen hatte, entwickelte der Gründer den Panthergrip – einen unverrutschbaren Schienbeinschoner. Für die Produktion und das Marketing benötigt Mirow nun 120.000 Euro und bietet dafür 25 Prozent an seinem Unternehmen an.

Der Panthergrip dürfte, sofern das Produkt überzeugt, bei den Löwen durchaus auf Interesse stoßen. Ralf Dümmel wäre sicherlich der stärkste Partner, der den Panthergrip in die Filialen des Sportartikelhandels bringen kann. Georg Kofler wäre ebenfalls ein denkbarer Investor, der Mirow ein interessantes Angebot machen könnte – solange die Firmenbewertung die Löwen nicht abschreckt.

KeimEx: Tapete mit antibakterieller Wirkung

Ullrich Eitel und sein Sohn Paul haben mit KeimEx einen antibakteriellen Wandbelag entwickelt, der Keime und Bakterien bekämpfen und reduzieren soll. Die spezielle Tapete könnte beispielsweise in Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Einsatz kommen und dort Krankheitserreger im Wandbereich verringern – ein erster, erfolgreicher Test wurde an der Uniklinik Marburg durchgeführt. Um das Produkt weiterzuentwickeln, hofft das Vater-Sohn-Gespann auf 500.000 Euro für 25 Prozent Anteile in der Höhle der Löwen.

Ganz einfach wird das Produkt sicherlich nicht zu platzieren sein. Carsten Maschmeyer dürfte der interessanteste Löwe sein: Er hat schon in einige Unternehmen im Gesundheitsbereich investiert. Auch Dagmar Wöhrl könnte eine interessante Partnerin für KeimEx sein.

Drinkbetter: Nahrungsergänzungsmittel zum Trinken

Hinter Drinkbetter stecken der Handball-Nationaltorwart Johannes Bitter und Christian Monzel, ehemaliger Spieler und Co-Trainer in der 1. Hockey-Bundesliga. Sie haben ein Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, bei der durch die SoluSmart-Technologie vor allem die schwer wasserlöslichen sekundären Pflanzenstoffe besser aufgenommen werden können sollen. Drinkbetter soll sich nicht nur für Spitzensportler, sondern für alle Menschen als Unterstützung bei täglichen Herausforderungen eignen. Von den Löwen wollen die beiden Gründer 200.000 Euro für 20 Prozent an ihrer Firma.

Drinkbetter könnte ein interessantes Investment für Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl oder auch Georg Kofler sein. Die große Frage ist wieder einmal die Bewertung: 800.000 soll das Unternehmen wert sein, obwohl der Markteintritt noch gar nicht realisiert ist. Das könnte den Löwen durchaus zu steil sein.

Rankwerk: Home Gardening für Jedermann

Hannes Popken bietet mit seinem StartUp Rankwerk eine Urban-Gardening-Lösung, mit der auch vielbeschäftigte Städter ihre Pflanzen zum Blühen bringen können. Bei Rankwerk handelt es sich um eine Produkt- und Markenwelt, die biologisches Saatgut, Gartenwerkzeuge, Pflanzengefäße und weitere Gartenartikel bereithält. Beim Kauf einer Jahresbox erhalten die Kunden in Online-Kursen das nötige Know-how vermittelt. Popken erhofft sich in der Höhle der Löwen nun 150.000 Euro und will 15 Prozent an seiner Firma abgeben.

Rankwerk könnte ein Dümmel-Produkt sein, aber auch Georg Kofler, Judith Williams oder Dagmar Wöhrl könnten sich für die Produkte interessieren. Das Konzept des Unternehmens muss nur durchdacht und auch entsprechend den Investoren vermittelt werden – und wieder einmal bleibt die Frage, ob Rankwerk den Löwen das Geld wert ist. 

Duschbrocken: Shampoo und Duschgel in fester Form

Wer viel reist, weiß wahrscheinlich, wie unpraktisch flüssiges Shampoo und Duschgel sind. Zudem sind die Plastikverpackungen nicht gerade gut für die Umwelt. Johannes Lutz und Christoph Lung wollen dieses Problem lösen und präsentieren ihren Duschbrocken. Der vereint festes Duschgel und Shampoo in einem, findet mit 90 Gramm Gewicht in jedem Handgepäck Platz und soll für etwa zwei Monate reichen. Bisher wird der Duschbrocken nur online vertrieben, nun soll es auch in den stationären Einzelhandel gehen. Dafür brauchen die Gründer 250.000 Euro und bieten 10 Prozent an ihrem Unternehmen.

Die Bewertung hat sich gewaschen und wird zweifellos von den Gründern gerechtfertigt werden müssen. Ihre Wunschlöwen dürften aber Judith Williams und Ralf Dümmel sein – beide sind im stationären Einzelhandel und im Kosmetik-Bereich die stärksten Player.

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