Der frühe Vogel

Neue Coronahilfen für Unternehmen: Milliardenschwere Härtefallfonds beschlossen

Veröffentlicht: 19.03.2021 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 19.03.2021
Sparschwein mit chirurgischer Maske

Unternehmen, die bislang bei den Coronahilfen vom Staat leer ausgegangen sind, können nun doch auf Unterstützung hoffen. Bund und Länder haben sich auf sogenannte Härtefallfonds geeinigt, von denen allen voran die Firmen profitieren sollen, die Kriterieren für die aktuellen Hilfsprogramme nicht erfüllen. Wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in einem Schreiben an die Länder mitteilte, wird der Bund für die neuen Coronahilfen einmalig 750 Millionen Euro zur Verfügung stellen, die Länder selber sollen diese allerdings mitfinanzieren. Insgesamt soll so eine Summe von 1,5 Milliarden Euro für Härtefälle bereitgestellt werden.

Die finanzielle Unterstützung soll laut der Tagesschau finanzielle Härten abmildern, die durch die Coronakrise seit dem vergangenen März entstanden sind bzw. bis Ende diesen Juni noch entstehen werden. Der Betrag soll sich dabei an den Fixkosten ortientieren und im Regelfall 100.000 Euro nicht übersteigen. Die Länder können noch bis diesen Freitag entscheiden, ob sie die neuen Coronahilfen in ihrem Land umsetzen wollen und dem Wirtschaftsminister eine entsprechende Rückmeldung geben. Künftig werden sie dann in Eigenregie entscheiden, welche Unternehmen die Härtefallfonds erhalten.

Jedes fünfte Unternehmen sieht seine Existenz bedroht

Bislang ist die große Pleitewelle dank Coronahilfen vom Staat und geänderten Insolvenzregeln ausgeblieben, allerdings könnte sich dies in den kommenden Monaten schnell ändern. Wie eine Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts herausgefunden hat, sieht sich jede fünfte Firma als existenzbedroht. 18,7 Prozent der befragten Teilnehmer fürchten ein solches Schicksal für ihr Business. „Besonders gefährdet unter den großen Wirtschaftszweigen fühlte sich im Februar der Einzelhandel mit 34,5 Prozent der Firmen, vor den Dienstleistern mit 26,3 Prozent“, so der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, beim Spiegel.

In der Reisebranche ist die Lage besonder prekär. Hier sehen Hotels mit 82,3 Prozent sowie Restaurants und Gaststätten mit 72,3 Prozent ihre Existenz bedroht. Etwas entspannter sieht es die Werbungs- und Marktforschungsbranche mit 24,4 Prozent, der Maschinenbau und die Autoindustrie liegen im einstelligen Prozentbereich, die Pharmabranche sogar nur bei 0,9 Prozent.

Zur Rose rutscht weiter in die Verlustzone

Der Versandhändler Zur Rose hat ein schwieriges Jahr hinter sich, am Ende steht ein Nettoverlust von umgerechnet 123 Millionen Euro. Das entspricht mehr als doppelt so viel als noch im Jahr zuvor, wie die Internet World berichtet. Die schweizerische DocMorris-Konzernmutter hat in den letzten Monaten erheblich in Umbaumaßnahmen sowie das künftige Wachstum investiert, außerdem wirkten sich Abschreibungen aufgrund eines Preisrückgangs bei Produkten zur Pandemiebewältigung belastend auf die Geschäftszahlen aus. Mit der Einführung des neuen E-Rezepts ab Anfang 2022 soll Zur Rose künftig die Erlöse steigern können. Für die Kunden wird der Kauf beim Apothekenlogistiker so einfacher, da das Einsenden eines Papierrezept entfällt.

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