Wettbewerbsrecht

Google widerspricht Vorwürfen des Bundeskartellamts

Veröffentlicht: 23.06.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.06.2023
Google Maps

Wegen der Verkaufspraktiken von Google Automotive Services und möglicher Wettbewerbsbeschränkungen bei Google Maps ermittelt das Bundeskartellamt jetzt gegen Google. Der Konzern wehrt sich nun gegen die Vorwürfe.Gegenüber Heise Online verweist ein Unternehmenssprecher auf den „enormen Wettbewerb“ im Bereich der vernetzten Autos. „Tausende Anwendungen sind mit Android Auto kompatibel und Autohersteller können aus einer Vielzahl von Informations- und Unterhaltungsdiensten auswählen, um diese in ihren Fahrzeugen anzubieten“, erklärt dieser weiter.

Autohersteller seien nicht verpflichtet, die Google Automotive Services zu nutzen, auch wenn sie sich als Betriebssystem in den Fahrzeugen für Android Automotive OS (GAS) entscheiden. Zudem, so betont Google, befinde man sich im Wettbewerb mit durchaus namhaften Unternehmen, wenn es um Auto-Infotainment-Systeme geht. Google nennt etwa Apple CarPlay, Amazon Alexa und Nuance Automotive. CarPlay werde zum Beispiel von 600 Automodellen unterstützt, Alexa von 200. Android sei zudem kostenlos, GAS könne zusätzlich lizenziert werden oder eben nicht.

 

Google Maps: Einschränkungen technisch notwendig?

Zum Vorwurf des Bundeskartellamts, Google schränke zugunsten von Google Maps andere Kartendienste unzulässig ein, äußerte sich der Konzern ebenfalls. Der Konzern räumt dabei ein, dass diese Einschränkungen stattfinden, diese seien aber technisch und vertraglich notwendig. Darüber hinaus würden andere Kartendienste die Konkurrenz ebenfalls einschränken.

Entwickler werden bewusst gebeten, Informationen aus Google Maps nicht mit denen anderer Anbieter zu vermischen. Dies könnte dazu führen, dass sich Informationen überlagern und Nutzer:innen zu falschen Orten geführt werden. Zudem sei Google an Vereinbarungen mit Drittanbietern gebunden, die Informationen für Google Maps liefern und deren Verwendung einschränken.

Gegenüber Heise Online betont der Google-Sprecher: „Wir werden weiterhin konstruktiv mit den Behörden zusammenarbeiten, um ihre Bedenken auszuräumen.“ Bei beiden Vorwürfen hat Google zunächst die Möglichkeit, Stellung zu beziehen.

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