EBay versinkt im Pannen-Sumpf

Veröffentlicht: 15.09.2014 | Geschrieben von: Nadja Naumann | Letzte Aktualisierung: 04.12.2020

EBay kommt einfach nicht aus dem Sumpf der Pannen heraus, sondern sinkt immer wieder hinein. Zuerst der Cyberangriff im Mai, der weitere schwerwiegende Probleme mit sich zog, dann mehrmals technische Schwierigkeiten im August und am Sonntag gab es schon wieder Ausfälle. Viele eBay-Händler haben genug.

Kopf in den Sand stecken

(Bildquelle Kopf in den Sand stecken: alphaspirit via Shutterstock)

Nichts geht mehr auf eBay

Mehrere Stunden funktionierte der Login auf eBay am Sonntag nicht und dies betraf nicht nur „einige Nutzer“, wie eBay es formulierte, sondern mehrere tausend und das weltweit über alle Kanäle. Ob es sich tatsächlich um ein Serverproblem handelte, wie eBay angab, weiß wohl nur das Unternehmen selbst. Die Ausfälle wurden zumindest zum Teil auf downdetector.com gesammelt und offenbaren, dass es mehr als nur ein kleines Problem war:

 

Ihrem Ärger machten die betroffenen Händler letztendlich über Twitter und Facebook Luft. Schließlich leiden diese mit ihren Online-Shops auf eBay am meisten unter solchen Ausfällen. In den sozialen Netzwerken reichten die Kommentare von Verunsicherung über Ironie, bis hin zur Kapitulation. Auf Facebook machen sich die meisten Verkäufer Gedanken, ob und wie eBay die bei ihnen entstandenen Verluste kompensiert. Erklärungen dazu liefert eBay in seinen AGB unter der Überschrift „Grundsatz zu Systemausfällen“. Wie diese Regelungen dann tatsächlich umgesetzt werden, wird sich herausstellen.

Nutzer haben genug von eBay

Auf Twitter äußern sich Nutzer derweil zum Thema eBay-Störungen unter dem Hashtag #ebaydown:

oder

 

(“eBay funktioniert heute morgen nicht. Nein, es liegt nicht an dir, es liegt an denen…”). Einige Nutzer von eBay scheinen wenigstens noch ein bisschen Humor aufbringen zu können.

 

(„Hmm, ich glaube eBay funktioniert schon wieder nicht. Denkt ihr, jemand sollte mal kontrollieren, ob die über ein Kabel gestolpert sind und den Stecker gezogen haben?“). Andere sind mit ihrer Geduld am Ende und werfen das Handtuch:

 

#ebaydown geht weiter

Erst heute Morgen gab eBay Deutschland bekannt, dass die Probleme gelöst seien:

Sucht man jedoch weiter nach dem Hashtag #ebaydown findet man weitere Beschwerden, vor allem aus Großbritannien und auch auf eBays deutscher Facebook-Seite. Es soll weiterhin Probleme mit dem Login geben. In der Erklärung von eBay sei das Problem angeblich gelöst worden, Untersuchungen hätten ergeben, dass Störungen der Server und Datenbanken durch Probleme in der Stromversorgung verursacht wurden.

Man sei sich bei eBay bewusst, dass sich solche Vorfälle in letzter Zeit gehäuft hätten und man wolle zusätzliche Maßnahmen einführen, um solche Vorfälle künftig zu minimieren. Dafür habe man zusätzliche Sicherheitsstandards eingerichtet und die Leistung der Website verbessert. EBay äußerte sich optimistisch, dass Ausfälle künftig nur noch selten vorkommen. Zuerst sollten aber die aktuell bestehenden wirklich gelöst werden.

EBay muss schleunigst an sich arbeiten

Ob die Pannenserie bei eBay tatsächlich abreißen wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass immer mehr eBay-Händler nach alternativen Online-Marktplätzen Ausschau halten und dabei lassen permanente Ausfälle jeglicher Herkunft das Fass lediglich überlaufen. Verärgert sind die eBay-Händler nämlich am meisten von den ständigen Forderungen, die von der Plattform gestellt werden. EBay selbst dagegen erfülle keine Forderungen seiner Händler und könne diesen nicht einmal eine vernünftig funktionierende Plattform bieten.

Wie die Kompensationen von Seiten eBays ausfallen wird, wird sicherlich eine große Rolle für viele Händler spielen. Momentan versucht der Marktplatz, seine Verkäufer wieder mit einer zeitweisen Streichung der Angebotsgebühr milde zu stimmen. Die E-Mail wurde heute an die eBay-Händler verschickt.

Macht eBay allerdings so weiter, werden noch mehr Online-Händler abwandern und sich Marktplätze suchen, die zuverlässiger sind und nicht nur immer nehmen, sondern ihren Händlern auch das geben, was sie brauchen.

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