Pläne für angeschlagenes Fashion-Unternehmen

Chinesischer Investor will Tom Tailor übernehmen

Veröffentlicht: 20.02.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 20.02.2019
Filiale des Modeanbieters Tom Tailor

Das Modeunternehmen Tom Tailor hat schwierige Zeiten hinter sich. Zuletzt waren die Umsätze zurückgegangen – das Unternehmen rutschte in die roten Zahlen. Doch nun könnte der Modeanbieter vor einer weitreichenden Veränderung stehen, denn chinesischen Investoren wollen ihre Anteile am Unternehmen ausbauen.

Konkret geht es um den chinesischen Großaktionär und Mischkonzern Fosun, der bereits seit dem Jahr 2014 an Tom Tailor beteiligt und aktuell der größte bestehende Anteilseigner der Modekette ist.

Fosun besitzt aktuell 35 Prozent an Tom Tailor

Fosun will die Kette ganz übernehmen und bietet mindestens 2,26 Euro pro Aktie – mit diesem Angebot liegt der Investor knapp fünf Prozent über dem börslichen Schlusskurs der Unternehmensaktien vom Montag. Die Gesamtbewertung von Tom Tailor liege damit bei etwa 96 Millionen Euro.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte Tom Tailor bereits zuvor verlauten lassen, dass Fosun fast 8,6 Millionen Euro in das Unternehmen gepumpt und somit seine Anteile von rund 29 Prozent auf nunmehr gut 35 Prozent aufgestockt hatte. „Der Konzern hatte damit die Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte an Tom Tailor überschritten, ein Übernahmeangebot an die anderen Anteilseigner war daher Pflicht. Wenn alle Aktionäre auf das Angebot eingehen, wird Fosun noch mal etwas mehr als 60 Millionen Euro für die angebotenen Anteilscheine zahlen müssen”, heißt es weiter.

Tom Tailor: Bonita-Geschäfte trüben Sanierungserfolge ein

Besonders schwierig zeigte sich in den vergangenen Monaten das Geschäft des hauseigenen Modeherstellers Bonita, den Tom Tailor im Jahr 2012 übernommen hatte. Der Umsatz der Marke, die sich besonders an Frauen ab 50 Jahren richtet, ging immer weiter zurück, sodass Unternehmenschef Heiko Schäfer Ende 2018 bei Bonita auch einen Stellenabbau ankündigte und bekannt gab, den Verkauf prüfen zu wollen. Doch abseits von Bonita zeigten sich bei Tom Tailor jüngst auch Erfolge von Sanierungsprozessen und neuen Strategien.

So hatte Schäfer beispielsweise seit seinem Amtsantritt 2016 die Zahl der Filialen deutlich gesenkt, die IT modernisiert und die Online-Geschäfte vorangetrieben, schreibt die Süddeutsche weiter. „Die Tatsache, dass Fosun die neuen Aktien vollständig zeichnet, betrachten wir als Vertrauensbeweis in unseren eingeschlagenen Kurs“, zitiert Fashion United Heiko Schäfer. Das Unternehmen blicke auf „ein herausforderndes Jahr, in dem wir das Wachstum in unserer Kernmarke Tom Tailor in einem schwierigen Umfeld weiter stärken und die Restrukturierung unserer Tochter Bonita konsequent vorantreiben wollen“.

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