Amazon-Konkurrent gescheitert

Walmart macht seinen Marktplatz Jet.com dicht

Veröffentlicht: 20.05.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 20.05.2020
Jet.com Boxen

3,3 Milliarden US-Dollar hat sich der US-Handelsriese Walmart den Online-Marktpkatz Jet.com kosten lassen. Der Einzelhandelskonzern hat die Plattform im August 2016 übernommen, in der Hoffung, eine echte Konkurrenz zu Amazon zu erschaffen. Das E-Commerce-StartUp sollte vor allem jüngere, wohlhabende und in der Stadt lebende Kunden anziehen und Amazon Paroli bieten. Nun wird Jet.com allerdings der Stecker gezogen.

Übernahme als Starthilfe in den E-Commerce

Walmart-CEO Doug McMillon betonte in einem Telefonat mit Analysten, dass man mit der Übernahme von Jet.com vor vier Jahren mehr als nur einen Namen gewonnen hat. Der Kauf des Marktplatzes war „eine Starthilfe für die Fortschritte, die wir in den letzten Jahren gemacht haben“, wie er bei cnbc zitiert wird. In den Jahren seit der Übernahme hat Walmart auch andere E-Commerce-StartUps gekauft, wie den Herrenbekleidungshersteller Bonobos. Außerdem hat Walmart auch Unternehmen selbst gegründet, wie die Matratzenmarke Allswell. 

Die Investitionen haben sich ausgezahlt, das eigene Online-Geschäft ist in der Vergangenheit deutlich gewachsen. So stiegen die Verkäufe 2019 im E-Commerce um 37 Prozent. Während der Coronavirus-Pandemie schossen sie im ersten Quartal sogar um 74 Prozent in die Höhe und zogen viele Neu-Kunden an, welche die Online-Dienste von Walmart, wie die Expresszustellung, zum ersten Mal nutzten.

Angestellte verbleiben bei Walmart

Trotz der großen Ambitionen konnte Jet.com nie wirklich mit dem Konkurrenten Amazon gleichziehen. Das Geschäft, die Ressourcen, Mitarbeiter und Finanzen wurden laut Doug McMillon von der Marke Walmart dominiert. Das Ende des Marktplatzes soll allerdings nicht mit einem großen Stellenabbau einhergehen, die meisten Angestellten wurden bereits auf Stellen innerhalb des Walmart-Konzerns versetzt.

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