Sicher Bezahlen?

Polizei warnt vor Kreditkartenbetrug auf Ebay Kleinanzeigen

Veröffentlicht: 17.02.2022 | Geschrieben von: Melvin Louis Dreyer | Letzte Aktualisierung: 24.04.2023
Smartphone und Kreditkarte

Derzeit kommt es vermehrt zu Betrugsfällen auf Ebay Kleinanzeigen, deren Zielgruppe dort aktive Verkäufer sind. Das berichtet die Berliner Polizei in einer Warnung. 

Der vermeintliche Interessent gibt dabei vor, die Zahlung über die von Ebay Kleinanzeigen bereitgestellte Bezahlmethode „Sicher bezahlen“ abwickeln zu wollen, leitet an dieser Stelle jedoch den Betrug ein.

Neue Betrugsmasche auf Ebay Kleinanzeigen?

„Vorsicht bei der Nutzung von Ebay Kleinanzeigen“, warnt die Berliner Polizei zurzeit. Anlass dafür sind vermehrte Betrugsfälle, die sich nicht an Käufer, sondern an Verkäufer richten. Laut dem Hinweis laufe der Betrug dabei wie folgt ab: Ein vermeintlicher Interessent schreibt Verkäufer meist via WhatsApp an. Dabei gibt er an, die Zahlung über die Zahlungsmethode „Sicher bezahlen“ abwickeln zu wollen.  

Diese Zahlungsmethode wird auf Ebay Kleinanzeigen angeboten und soll Verkäufer und Käufer gleichermaßen schützen, indem der Kaufpreis zunächst von einem Treuhänder verwaltet wird. Auf unsere Anfrage hin teilte uns ein Sprecher von Ebay Kleinanzeigen mit, dass zum Schutz vor Betrug grundsätzlich eine persönliche Übergabe der Ware und eine Zahlung vor Ort empfohlen werde. „Kommt eine persönliche Übergabe nicht in Betracht, empfehlen wir die Verwendung unserer Bezahlfunktion ‚Sicher bezahlen‘, mit der wir Käufer und Verkäufer wirksam vor verschiedenen Risiken beim Online-Kauf schützen können. Dabei zahlt der Käufer den vereinbarten Betrag an unseren Partner Online Payment Platform (OPP). OPP verwahrt das Geld bis zur Auszahlung treuhänderisch, bis der Käufer den Erhalt der Ware bestätigt“, heißt es weiter. 

Betrüger erfragen Zahlungsdaten per Link über WhatsApp

Tatsächlich hat die Zahlungsmethode selbst wenig mit dem Betrug zu tun. Ebay Kleinanzeigen lässt wissen, dass diese direkt in die Website bzw. Apps des Portals integriert sind. „Bei ‚Sicher bezahlen‘ von eBay Kleinanzeigen werden alle Schritte direkt im Nachrichtenverlauf des Kontos angezeigt. Wir empfehlen Käufern und Verkäufern daher, die Abwicklung nur über die Nachrichtenfunktion unserer Website bzw. Apps zu vollziehen und Rufnummer, E-Mail-Adresse, sowie Zahlungsdaten vertraulich zu halten. Auf keinen Fall sollten Betroffene Zahlungsaufforderungen folgen, die nicht unmittelbar auf der Website bzw. in den Apps von eBay Kleinanzeigen angezeigt werden. eBay Kleinanzeigen verschickt im Zusammenhang mit ‚Sicher bezahlen‘ keine Nachrichten per SMS oder Messenger“, teilt man mit. 

In den Betrugsfällen allerdings verschickt der Täter dem Verkäufer einen Link, unter dem der Verkäufer seine Kreditkartendaten zum Erhalt der Zahlung angeben soll. Gegebenenfalls sei auch die Bestätigung eingehender Push-Benachrichtigungen der Bank nötig. Dies erfolge laut der Berliner Polizei meist über WhatsApp. Ebay Kleinanzeigen teilt mit, dass sich die Betrüger die Telefonnummern entweder erfragen würden oder diese aus den öffentlichen Angaben der Opfer auf der Plattform beziehen.

Die versprochene Zahlung erfolge dann aber nicht. Vielmehr komme es zu Abbuchungen von der Kreditkarte im Ausland, vor allem in Russland. Auch die Polizei Berlin weist darauf hin, dass Ebay Kleinanzeigen Verkäufer nie zur Eingabe von Kreditkartendaten bzw. dem Kontostand auffordere.

Transparenzhinweis (24.04.23): Im letzten Absatz wurde das Wort „Verkäufer“ ergänzt.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!
Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.