Der frühe Vogel

Konkurrenz durch Temu und Co.: So besorgt ist der deutsche Handel

Veröffentlicht: 22.03.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 22.03.2024
Temu-Logo

Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:

  • Steigende Beliebtheit chinesischer Plattformen besorgt deutsche Handelsunternehmen
  • Zu Ostern erhöhen sich die Paketmengen
  • Douglas strauchelt beim Börsenstart

 

Der Erfolg der chinesischen Marktplätze setzt hiesige Handelsunternehmen unter Druck: Jede dritte Führungskraft aus dem Handel macht sich aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Temu und Shein Sorgen um das eigene Geschäft. Das ergab jetzt eine Umfrage unter 200 Handels- und E-Commerce-Führungskräften des Price Management Institute, die der Wirtschaftswoche vorliegt.

Die Plattformen aus Asien seien ziemlich oder gar äußerst relevant für den Wettbewerb, die Konkurrenz habe zugenommen, bestätigen rund drei Viertel der Befragten. Nicht verwunderlich, denn jede:r vierte Deutsche hat im letzten Halbjahr 2023 bereits auf dem Marktplatz Temu eingekauft, ergab eine Umfrage von Appinio zum Jahresanfang. 

Um die starke Konkurrenz aus dem Ausland einzudämmen, hat Frankreich jüngst Strafgebühren für deren Verkäufe angekündigt. Doch hierzulande glaubt weniger daran, dass protektionistische Maßnahmen allein helfen können: „Jeder Fünfte hält den deutschen Handel und E-Commerce für nicht sehr wettbewerbsfähig, ein Drittel empfindet die Leistungsfähigkeit deutscher Händler als schlechter gegenüber der asiatischen Konkurrenz“, schreibt die Wirtschaftswoche. Stattdessen, so glaubt ein Drittel, würde man mittelfristig „ins Hintertreffen“ geraten. Nur etwa ein Fünftel hat bislang Maßnahmen im eigenen Unternehmen umgesetzt, um auf die Veränderungen zu reagieren.

DHL: Steigende Paketmengen vor Ostern

Zum Osterfest verzeichnet DHL eine höhere Paketnachfrage: Am Dienstag nach Ostern würden etwa neun Millionen Pakete erwartet, so der Logistiker. Das sei eine Steigerung von 0,6 Millionen Sendungen im Vergleich zum Vorjahr, melden dpa/Onvista

„Der E-Commerce boomt weiterhin und in der Osterzeit bestellen besonders viele Menschen online“, erklärt DHL-Manager Marc Hitschfeld. Rund 6,3 Millionen Pakete werden normalerweise pro Tag zugestellt – zu Ostern wird sich die abzuwickelnde Paketmenge nun also deutlich erhöhen. Personell sei man dafür gut aufgestellt, heißt es.

Douglas verpatzt den Börsengang

Der erste Handelstag für den erneuten Börsengang der Parfümeriekette Douglas lief nicht wie erhofft. So hatte das Unternehmen eigentlich einen Ausgabepreis pro Aktie von 26 Euro angesetzt – der Kurs lag jedoch letztlich nur bei 23 Euro pro Aktie, berichtet der Spiegel. Das Unternehmen sei aber weiterhin zuversichtlich. Mit den rund 850 Millionen Euro Einnahmen durch den Börsengang will das Unternehmen vor allem die eigenen Schulden loswerden. 31,8 Prozent an Douglas gingen an neue Aktionäre. CVC und Familie Kreke bleiben Hauptinvestoren, haben ihren Anteil aber reduziert. Zudem investierten sie 300 Millionen Euro für den Schuldenabbau.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.