Neue Zusatzgebühr

Seller aufgepasst: Ab 1. April straft Amazon Lagerhüter ab

Veröffentlicht: 25.03.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 25.03.2024
Amazon Lagerhalle

Wer bei Amazon verkauft, hat verschiedene Optionen hinsichtlich Lager und Logistik. Eine sehr beliebte und weitestgehend unkomplizierte Lösung stellt der Dienst Fulfillment by Amazon (FBA) dar. Dank der Einlagerung seiner Waren kann man der Kundschaft den schnellen Versand über Amazon ermöglichen und minimiert dabei auch den eigenen Aufwand. Doch die Beliebtheit bedeutet auch, dass Amazon mit seinen Lagerflächen haushalten muss. Um die Ausnutzung in den eigenen Fulfillment-Centern zu optimieren, tritt ab dem 1. April 2024 eine neue Zusatzgebühr in Kraft, welche auf Waren mit konstant niedrigem Lagerbestand anfällt.

Zusatzgebühr für Lagerhüter – wer ist betroffen?

Die sogenannte Gebühr zu Kostendeckung bei niedrigem Lagerbestand (Low Inventory Fee) wurde im Dezember letzten Jahres zunächst für den US-Markt angekündigt. Eine jetzt an die hiesigen Seller verschickte E-Mail bestätigt aber, dass die Regelung auch auf dem deutschen Markt greifen wird, und zwar bereits ab dem 1. April. Betroffen sind demnach Waren in Standardgrößen, welche für den Pan-EU-Versand eingelagert sind. 

Bemessungsgrundlage dafür, ob ein Produkt ein Lagerhüter ist oder nicht, ist der jeweilige Lagerbestand in Relation zur Kundennachfrage innerhalb der Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Liegt der historische Lagerbestand in Bezug auf die historische Nachfrage dabei unter 28 Tagen, wird die Gebühr fällig.

Einfacher gesagt: Verkauft ein Seller im Durchschnitt mehr Posten eines Artikels, als bei Amazon eingelagert sind, dann sinkt die historische Lagerreichweite. Wie die Amazon-Agentur Revoic kalkulierte: „Bei durchschnittlich 170 eingelagerten und 10 versendeten Artikeln pro Tag in den vergangen 90 Tagen ergibt dies z. B. einen Wert von 17, d. h. weniger als 28.“

Welche Kosten kommen jetzt auf Seller zu?

Im März erhielten Seller mit entsprechenden Produkten eine E-Mail von Amazon, die auf die kommenden Zusatzkosten hinwies. Die Gebühr ist dabei kein Fixum, sondern wird komplex anhand von Faktoren wie dem Versandgewicht und der historischen Nachfrage kalkuliert. Konkretere Hilfestellungen sowie einen Gebührenrechner waren in der E-Mail an die betroffenen Seller enthalten.

Ziel der neuen Gebühr ist, eine konstant gute Bestückung der Amazon-Fulfillment-Center zu bewirken. Sind Produkte dort nur mit geringen Beständen eingelagert, kann Amazon nicht für eine flächendeckende Verteilung des Bestandes sorgen. Das kann wiederum dazu führen, dass Amazon seinen eigenen Versandversprechen nicht nachkommen kann, weil weiter entfernte Lagerstandorte abgerufen werden müssen.

 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Ricarda Eichler

Kommentare  

#2 K.I. 2024-03-26 10:49
Einfach nur wieder eine neue Masche den Händlern noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen!!! Plötzlich kann Amazon in den USA und auch in Europa seinen!!! eigenen Versandversprec hen nicht nachkommen!!!! HAHAHA echt eine lustige Begründung für die jetzt die Händler bluten müßen!!!
Ziel der neuen Gebühr ist: die nicht enden wollende Gier befriedigen!!!
Zitieren
#1 Sjaak 2024-03-26 09:34
Ich wünsche allen FBA-Verkäufern viel Glück.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.