Mutmaßlich russische Hacker haben erneut den Bundestag angegriffen. Die Rechner von mindestens sieben Bundestagsabgeordneten seien nach Spiegel-Informationen von der Gruppe „Ghostwriter“ attackiert worden. Der Angriff sei über Phishing-Mails an die privaten E-Mail-Adressen der Politiker gelaufen. Unklar ist derzeit, ob tatsächlich Daten abgeflossen sind. Neben den Bundestagsabgeordneten, vor allem von CDU/CSU und SPD, sollen auch 31 Landtagsabgeordnete betroffen sein, außerdem politische Aktivisten in Hamburg und Bremen. Insgesamt seien einige Dutzend Personen betroffen.
Sicherheitsexperten vermuten, dass der russische Geheimdienst GRU hinter den Angriffen steckt. Die Gruppe „Ghostwriter“ ist vor allem für Desinformationskampagnen bekannt, sie hat sich auf das Verbreiten von Falschnachrichten spezialisiert. Sie verschafft sich Zugang zu bekannten Nachrichtenseiten und veröffentlicht dort gefälschte Artikel und Fotos.
Deutsche Sicherheitsbehörden sind überzeugt, dass der GRU auch hinter dem Angriff auf den Bundestag im Jahr 2015 steckt, bei dem insgesamt 16 Gigabyte Daten abgeflossen sind. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und das Bundesamt für Verfassungsschutz haben wegen des neuen Angriffs ein Warnschreiben an potenzielle Opfer verschickt, in dem sie die Betroffenen informieren, dass sie im Fokus einer gezielten Phishing-Attacke stünden, so der Spiegel. Der Verfassungsschutz gehe von einem „nachrichtendienstlichen Hintergrund“ aus.
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