Deutsche fürchten sich vor Cyberkrieg

Veröffentlicht: 13.01.2022
imgAktualisierung: 13.01.2022
Geschrieben von: Markus Gärtner
Lesezeit: ca. 2 Min.
13.01.2022
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Soldat mit Laptop
© M_Agency / Shutterstock.com
Eine Mehrheit der Deutschen hat Angst vor einem Cyberkrieg, so eine Bitkom-Studie. In den Schutz durch die Bundeswehr haben die Befragten kein Vertrauen.


Ein Krieg gegen Deutschland im physischen Raum ist derzeit kaum denkbar – digital scheint das anders zu sein, wenn man einer repräsentativen Bitkom-Studie glauben möchte. Demnach fürchten sich drei Viertel der befragten Deutschen vor einem Cyberkrieg. Damit bezeichnet der Verband „eine mit Mitteln der Informationstechnologie geführte Auseinandersetzung zwischen Staaten im virtuellen Raum“. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert um rund 20 Prozent gestiegen. Elf Prozent befürchten sogar, dass ein solcher Cyberkrieg in einem bewaffneten Konflikt im physischen Raum enden kann. 

Mögliche Folgen eines Cyberkriegs in Deutschland

„Es ist längst kein Zukunftsszenario mehr, dass sich Staaten im Internet bekriegen. Staatlich gelenkte Hackerangriffe sind seit Jahren Realität“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wenn staatliche Institutionen, Unternehmen und die kritische Infrastruktur unzureichend geschützt sind, drohen im Kriegsfall Engpässe in der Versorgung, Stromausfälle oder ein Ansturm auf Banken, um sich mit Bargeld einzudecken. Künftig entscheidet die Sicherheit im Cyberraum über die Sicherheit von Staaten.“

Cyber-Angriff: Kaum Vertrauen in die Bundeswehr

Und genau da sehen die Befragten sich kaum geschützt – zumindest nicht durch die Bundeswehr. 78 Prozent glauben, dass die deutschen Streitkräfte nicht ausreichend ausgestattet sind, um Deutschland im Cyberraum zu verteidigen. Auch diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, um zehn Prozent. Nur 16 Prozent vertrauen auf einen Schutz durch die Bundeswehr.

Die Bundeswehr verfügt in ihrem Bereich „Cyber- und Informationsraum“ nach eigenen Angaben über rund 14.350 Menschen, im Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr arbeiten rund 460 Spezialistinnen und Spezialisten mit dem Schwerpunkt Cyber-Verteidigung. „Es bedarf ausreichend finanzieller, materieller und personeller Ressourcen, damit die Bundeswehr ihren Auftrag zum Schutz Deutschlands und seiner Partner auch im Cyberraum erfüllen kann. In einem sich rasant verändernden sicherheitspolitischen Umfeld ist die digitale Ausstattung und Kompetenz der Bundeswehr entscheidend für ihre Zukunftsfähigkeit – und für unsere Sicherheit“, erklärt Berg. Er fordert „substanzielle Fortschritte.“

EU baut eigene Cyber-Abteilung gegen Hacker auf

Seit vergangenem Jahr baut die EU an einer eigenen Cyber-Einheit gegen Hacker-Angriffe, die im Sommer 2022 starten soll. 70 Prozent der befragten Bürger der Bitkom-Studie sprechen sich sogar für eine gemeinsame Cyber-Armee der Europäischen Union aus.

Für die Umfrage ließ Bitkom 1.143 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragen.

Markus Gärtner

Veröffentlicht: 13.01.2022
img Letzte Aktualisierung: 13.01.2022
Lesezeit: ca. 2 Min.
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KOMMENTARE
1 Kommentare
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gunnar
14.01.2022

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ist es nicht auch immer die frage, wer mehr spione beim gegner hat.?
immerhin können im ernstfall, wenn es dann zu einer echten auseinandersetz ung ( krig ) kommt.
die meisten firmen ohne IT nichts mehr fertigen.
welche arbeiter sind noch echte handwerker.
habe einmal einen gas und wasser installateur gefragt ob er noch richtig löten und nicht nur quetschen kann. = ,,habe ich nur mal 1 oder 2 tage in der berufsschule gemacht,,.
wer kann noch wirklich waffenteile oder maschinenteile ohne cnc fertigen.?
dazu kommt, das viele ersatzteile zb für waffen, panzer, flugzeuge in diversen ländern produziert werden und dann irgendwo erst zusammengesetzt werden. ( siehe auch chipmangel, was da bei den autos usw passiert ).
man braucht also nur 1 kleines land ausschalten und hat viele besiegt.
es ist also entscheidend wer vorher den krieg im internet gut vorbereitet und dann gewinnt.
und da es dann wohl auch kein bargeld mehr gibt, kommt der superknall danach.
kann jeden verstehen, der zb auf bargeldreserven zuhause, oder edelmetall nicht verzichten will.
ein supermarkt schreibt nicht an :-((
hatte da mal ein gutes beispiel im örtlichen supermarkt.
lesegeräte funktionierten nicht und die kunden wurden extra vorm einkauf alle informiert.
sie haben trotzdem eingekauft und dann an der kasse sich gewundert, das sie erstmal zur post und bank mußten um bargeld zu holen.
da ja natürlich auch die kartenfunktion nicht ging mit : ,,lassen sie sich an der kasse gleich mit ihrer karte bargeld zb bis 200.- auszahlen,,.
es waren sehr viele die seltsam geschaut haben.
also bissl weniger IT, mehr ausbildung im handwerlichen und schriftlichen, damit es auch dann klappt.