3.120 Fälle von Cyberkriminalität im engeren Sinne hat die sächsische Polizei im Jahr 2020 erfasst – 465 mehr als im Vorjahr. Das sind zwar etwas weniger als in den Jahren 2018 und 2017, jedoch gebe es nach wie „ein sehr kleines Hellfeld und ein riesiges Dunkelfeld“, erklärte Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) laut Heise. Die hohe Dunkelziffer vermutet Wöller vor allem deswegen, weil viele Unternehmen entsprechende Angriffe oft nicht anzeigen, aus Angst vor Kunden- oder Imageverlust.
Der Bereich der elektronischen Kriminalität entwickle sich „sehr dynamisch“. Die Polizei unterscheidet dabei zwischen Cyberkriminalität im engeren und im weiteren Sinne. Im engeren Sinne bezeichne der Begriff vor allem Computerbetrug und das Ausspähen von Daten. Im weiteren Sinne schließt die Cyberkriminalität Straftaten ein, „bei denen Informations- und Kommunikationstechnik zur Planung, Vorbereitung oder Ausführung zum Einsatz kommt“, so Heise. Die Deliktbreite sei hier deutlich größer und umfasse auch Beleidigung oder den illegalen Handel mit Waffen und Drogen.
Der finanzielle Schaden allein durch Computerbetrug – in Sachsen der mit Abstand häufigste Fall von Cyberkriminalität – betrug 2020 etwa 2,7 Millionen Euro. 2014 hatte das Landeskriminalamt das „Cybercrime Competence Center Sachsen“ gegründet. Dort arbeiten mittlerweile 91 IT-Spezialisten, die polizeiliche Ermittlungen unterstützen.
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