Sicherheitslücke entdeckt

Neue Smartphone-Attacke überlistet Touchscreen

Veröffentlicht: 17.02.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 17.02.2022
Frau schaut auf Handy

Sicherheitsforscher aus Deutschland und China haben gemeinsam eine Sicherheitslücke bei Smartphones aufgedeckt, wie die FAZ berichtet. 

GhostTouch simuliert Berührung auf Bildschirm

Demnach könnten Hacker quasi per Fernsteuerung auf den Touchscreen des Smartphones zugreifen und dann Schaden anrichten. Die Forscher haben die Methode „GhostTouch“ genannt. Im Detail werden dabei mittels elektromagnetischer Interferenzen Berührungen simuliert und somit der Zugriff auf das Gerät ermöglicht. Kriminelle könnten dann unter anderem mit einer Sendeantenne das Handy ansteuern und etwa eine zuvor an das Telefon geschickte Nachricht mit einem schädlichen Link herunterladen. Durch das unbemerkte Annehmen eines Anrufs könnte der Betroffene sogar abgehört werden. 

„GhostTouch nutzt elektromagnetische Interferenzen (EMI), um gefälschte Berührungspunkte in einen Touchscreen zu injizieren, ohne ihn physisch berühren zu müssen. Durch Abstimmung der Parameter des elektromagnetischen Signals und Anpassung der Antenne können wir zwei Arten grundlegender Berührungsereignisse, Tippen und Streichen, in bestimmte Bereiche des Touchscreens einspeisen und sie so steuern, dass das darunter liegende Gerät manipuliert wird“, heißt es im Bericht der Studie.

Smartphone-Angriff funktionierte bei drei Viertel der Modelle

Die Forscher der TU Darmstadt und der Zhejiang-Universität in Hangzhou haben insgesamt zwölf Smartphone-Modelle getestet, bei neun konnten sie mit der Angriffsmethode durchdringen – obwohl die Geräte laut Hersteller alle derartigen Sicherheitstests unterzogen werden und einen Interferenzschutz haben. 

Die Experten raten Nutzern zu verschiedenen Schutzmaßnahmen. So könnten diese ihren Touchscreen unter anderem mit einer elektromagnetischen Abschirmung verstärken, um ihn vor der Gefahr eines „GhostTouch“-Angriffs zu schützen, dafür wären allerdings Änderungen an der Hardware nötig. Hersteller sollten den Erkennungsalgorithmus des Touchscreens verbessern, so könnten „anormale Berührungspunkte“ besser identifiziert werden. 

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