Digital Tech Newsflash

Tech-Konzerne verhängen Restriktionen gegen russische Staatsmedien

Veröffentlicht: 28.02.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 28.02.2022
RT bei YouTube

Russischen Staatsmedien wie etwa Russia Today (RT) wird es zunehmend schwerer gemacht, die Propaganda des Kreml in die Welt zu tragen. Große Technologie-Konzerne wie Facebook, Google oder YouTube belegen die Medien mit teils empfindlichen Restriktionen. Facebook hat am Samstag ein globales Werbeverbot für russische Staatsmedien angekündigt, zudem werde ihnen die Möglichkeit verwehrt, über das soziale Netzwerk Geld zu verdienen. Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor hatte bereits am Freitag angekündigt, den Zugang zu Facebook zu beschränken. Der Konzern habe gegen vier russische Medien Restriktionen verhängt. Facebook wiederum erklärt, dass die russische Regierung den Konzern zunächst aufgefordert hatte, die Inhalte auf den entsprechenden Konten nicht mehr auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Dies habe Facebook abgelehnt.

Auch die zu Google gehörende Videoplattform YouTube unterbindet die Erzielung von Werbeumsätzen. Das berichtet u.a. die FAZ. In der Ukraine werde zudem der Zugang zum Kanal von RT begrenzt und das Herunterladen der RT-App ist über den Google Play Store vorerst nicht mehr möglich. Dieser Schritt sei auf Wunsch der ukrainischen Regierung erfolgt, heißt es beim Spiegel.

Einen anderen Weg geht der Kurznachrichtendienst Twitter. Das Unternehmen kündigte Einschränkungen an, die sich nicht ausdrücklich gegen russische Staatsmedien richten. Vorübergehend werde jegliche Werbung in der Ukraine und Russland gestoppt – um wichtigen Informationen für die öffentliche Sicherheit mehr Raum zu geben und sicherzustellen, dass Werbung nicht davon ablenke, heißt es von Twitter.

Ukraine: Bitcoin-Handel steigt stark an

Offenbar aufgrund der russischen Invasion verzeichnet die ukrainische Bitcoin-Börse Kuna einen enormen Anstieg des Handelsvolumens. Innerhalb von 24 Stunden habe sich das gehandelte Volumen bei Kuna auf 4,8 Millionen US-Dollar verdoppelt, berichtet BTC-Echo. Der Bitcoin werde aktuell mit einem Aufschlag von sechs Prozent gehandelt. Ein Bitcoin kostet derzeit knapp 41.000 US-Dollar. Die Landeswährung der Ukraine, die Ukrainische Hrywnja, befinde sich währenddessen im freien Fall. In den vergangenen zwei Wochen hat die Währung fünf Prozent an Wert verloren.

Online-Überwachung: Apple und Google helfen nach

Die US-Firma PenLink hilft Ermittlern dabei, Nutzer von Messenger-Diensten und sozialen Netzwerken zu überwachen. In einer heimlichen Aufnahme von einer Konferenz in Washington, die dem Magazin Forbes vorliegt, ist nun ans Licht gekommen, in welchem Ausmaß Tech-Konzerne bei der Überwachung helfen – bewusst und unbewusst.

Anbieter wie Apple, WhatsApp oder Snapchat würden in enormem Umfang Informationen zur Verfügung stellen und oftmals brauche es dafür nicht einmal eine Durchsuchungsanordnung – teilweise reiche eine freiwillige Kooperation. Der PenLink-Mitarbeiter Scott Tuma nennt in dem aufgenommenen Vortrag die Sicherheitskopien von Apples iCloud etwa „phänomenalׅ“. Ähnliches gelte auch für WhatsApp oder Google-Standort-Daten, die auch nach Jahren noch zugeordnet werden könnten. Bürgerrechtler halten die Enthüllungen für „verstörend“.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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